Mitte März ist es alljährlich Zeit dem Winter langsam Adieu zu sagen. Auch wenn er, wie in diesem Jahr, in unseren Breiten ohnehin sehr mild ausgefallen ist. Und doch sehnen die meisten Menschen die längeren und wärmeren Tage bereits sehnsüchtig herbei. Da trifft es sich gut, dass nicht nur die Umstellung auf die Sommerzeit bevorsteht, sondern auch die Schanigärten in Wien der Stadt neues Leben einhauchen, sind doch diese für typisch für das Lebensgefühl der Metropole.
Ab wann dürfen Schanigärten in Wien aufgestellt werden?
Grundsätzlich dürfen die Unternehmenden seit 2023 ganzjährig ihren Schanigarten führen, sofern dieser dafür bewilligt worden ist. Wurde er jedoch erst einmal ganzjährig bewilligt, muss er auch so betrieben werden. Diese strenge Betriebspflicht soll verhindern, dass die bewilligten Vergrößerungen der Gasträume zu Brachfläche bzw zur Laub- und Müllhalle verkommen. Liegt eine solche Winter-Genehmigung nicht vor, sondern eine bloße “reguläre”, dürfen GastronomInnen ab dem 01. März ihre Tische ins Freie stellen. In der österreichischen Bundeshauptstadt hat sich jedoch der 15. März als offizieller Eröffnungstag etabliert. Und das aus gutem Grund. Traditionell erwacht dann nämlich das Schweizerhaus aus seinem Winterschlaf. Und obwohl es sich bei diesem um einen Betrieb mit Gastgarten handelt, ist der Termin der Startschuss für zahlreiche weitere Lokale.
Der Unterschied Schanigarten und Gastgarten
Im Unterschied zum Gastgarten wird der Schanigarten auf öffentlichem Grund errichtet. Die für Gärten oftmals typischen Merkmale wie Natur oder Idylle sind nicht zwangsweise auch Merkmale der Schanigärten. Denn diese verfolgen einen eher pragmatischen Ansatz. Aufgestellt werden sie, wo Platz ist. Und der findet sich am Gehsteig, auf dem Parkplatz oder in den Fußgängerzonen der Stadt. Beiden gemein ist allerdings, dass sie gerade in den heißen Sommermonaten liebgewonnener Rückzugsort der WienerInnen und wirtschaftliche Überlebensversicherung der WirtInnen darstellen.
Woher kommt der Begriff Schanigarten?
Der Gastronom Johann Jakob Tarone (auch als Gianni Tarroni überliefert) erhielt im Jahr 1754 die Bewilligung vor seinem Lokal am Wiener Graben ein Zelt zur Ausschank zur errichten. Damit war er neben einem Vinzenz Zandonati unter den ersten der Stadt. Die gängigste etymologische Herleitung geht von der Bezeichnung als Giannis Garten vulgo Schanigarten aus.
Schani ist aber auch die Verkleinerungsform des französischen “Jean” für Johann und wird in weiterer Folge allgemein für männliche Bedienstete verwendet. Die populäre Variante, dass der Begriff seinen Ursprung in dem Ruf des Oberkellners hat, der seinem Untergebenen mit den Worten „Schani, trag den Garten ausse!” eine weithin vernehmbare Dienstanweisung gab, ist eine von HistorikerInnen nicht ausgeschlossene Möglichkeit.
Das sind unsere liebsten Schanigärten in Wien
Wenn die Outdoorbereiche einen höheren Anspruch haben, als nur jenen mehr oder weniger unbeholfen auch im Sommer ein paar Gäste zu ergattern, erfreut das unser gastronomisches Herz. Zu den besonders schmucken zählen wir die folgenden:
Thell, 1050 Wien
Das früher als “Motto” weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Lokal, begeistert auch mit neuem Namen. Die tolle Stimmung, das ausgezeichnete Essen und die kreativen Gärten sprechen für sich. Denn neben dem zauberhaften Innenhof ist auch der Schanigarten in der Rüdigergasse gekonnt begrünt und bietet den würdigen Rahmen für einen gelungenen Abend.
Schwarzes Kameel, 1010 Wien
Eine weitere Wiener Legende. Sehen und Gesehen-Werden ist das Motto des Lokals im Goldenen Quartier. Und tatsächlich eignet sich das Kameel ganz hervorragend um durch die Wiener City eilende Menschen bei einem guten Drink und einem Brötchen zu beobachten – Unterhaltung garantiert.
The Amauris Vienna, 1010 Wien
Das elegante Luxushotel an der Wiener Ringstraße besticht mit zeitgenössischer Eleganz und dem Glamour des 19. Jahrhunderts. Mit dem Glasswing verfügt das Haus außerdem über ein Sternen-prämiertes Restaurant mit fantastischer Küche. Der Schanigarten selbst ist ein überaus charmanter Ort, der entspannte Stunden mit Blick auf die Staatsoper ermöglicht.
Schanigärten in Wien: Cafè Eiles, 1080 Wien
Der kulinarische Treffpunkt für Menschen aller Generationen ist zu jeder Tageszeit eine gute Wahl. Das bereits seit 1901 betriebene Kaffeehaus besticht mit der gelungenen Kombination aus Alt-Wiener-Charme und modernen Gastgebenden. Der Schanigarten lädt zum Verweilen und genießen.
Schwarzer Rabe, 1160 Wien
Etwas weiter stadtauswärts gelegen, aber nicht minder legendär ist das Wiener Pub auf der Ottakringerstraße. Gutes Essen, gepflegte Biere und spannende Pub Quizze versprechen gelungene Abende. Der großzügige Schanigarten in der Lienfeldergasse ist der perfekte Ort um einen heißen Sommertag gebührend ausklingen zu lassen.