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Robe oder Dirndl? Dresscode für die Salzburger Festspiele

Kurzes Kleid, langes Kleid, Dirndl? Wie ist nochmal der Dresscode für die Salzburger Festspiele? Wir haben bei einer Expertin nachgefragt.
Reges Treiben bei den Salzburger Festspielen Reges Treiben bei den Salzburger Festspielen
© SF/Andreas Kolarik

Die Jedermann-Bühne steht seit Tagen am Domplatz, die Zählkarten zum Eröffnungsfest werden immer weniger – der Start der Salzburger Festspiele 2025 steht vor der Tür (18. Juli bis 31. August). Doch bevor es zum Jedermann oder einer anderen lang erwarteten Inszenierung in Schauspiel, Oper oder Konzert geht, widmen wir uns der Frage: Welcher Dresscode für die Salzburger Festspiele gilt denn wo und wann?

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Denn nicht überall passt das Dirndl, nicht überall ist die große Robe angesagt. Also haben wir bei Elisabeth Motsch nachgefragt. Die Salzburgerin ist Spezialistin für Kleidung und Umgangsformen.

Keine Hoppalas mit Wissen über den Dresscode für die Salzburger Festspiele

Wer zu den Glücklichen zählt, die Karten für eine Festspielaufführung ergattert haben, flaniert im Juli und August mit den Festspielgästen aus aller Welt vor dem Festspielhaus. Viele neugierige Zaungäste verfolgen das Defilée und kommentieren das Aussehen und das Outfit der Festspielbesucherinnen und -besucher.

Elisabeth Motsch kennt den Dresscode für die Salzburger Festspiele
Elisabeth Motsch kennt den Dresscode für die Salzburger Festspiele, © Elisabeth Motsch
Elisabeth Motsch kennt den Dresscode für die Salzburger Festspiele
Elisabeth Motsch kennt den Dresscode für die Salzburger Festspiele, © Elisabeth Motsch

Wer sich Gedanken macht, wie man für diese besonderen Anlässe perfekt angezogen ist, muss die Regeln kennen: “Wer Hoppalas vermeiden möchte, sollte unbedingt wissen, was die absoluten No-Gos sind und welche geheimen Dresscodes jene Festspielgäste verwenden, die im Blitzlichtgewitter positiv auffallen”, sagt Elisabeth Motsch und weiß: “Die Regeln sind klar definiert.”

Wie viel Laissez-faire ist beim Festspiel-Outfit erlaubt?

Es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz in Salzburg, wenn es um den Dresscode für die Salzburger Festspiele geht: Im Festspielhaus hält man sich an die Dresscodes, während man für den Jedermann am Domplatz, im Landestheater oder auf der Pernerinsel in Hallein schon einmal legerer angezogen ist. Konkrete Anweisungen zum Dresscode geben die Festspiele bewusst nicht aus.

Salzburger Festspiele Domplatz Jedermannbühne
© SF/Neumayr/Leo
Salzburger Festspiele Domplatz Jedermannbühne
© SF/Neumayr/Leo

Ganz d’accord ist Elisabeth Motsch mit zu viel Laissez-faire allerdings nicht. Sie sagt: “Ob das richtig ist, sei dahin gestellt. Ich bin der Meinung, dass man Wertschätzung für die Kunstschaffenden und Festspielgäste aus aller Welt und sich selbst gegenüber zum Ausdruck bringt, wenn man bestimmte Grundregeln in Bezug auf sein Erscheinungsbild beachtet. Richtig ist jedoch, dass man etwa auf dem Domplatz zum ,Jedermann’ nicht die große Robe, also Smoking und bodenlanges Abendkleid trägt.”

Eröffnung Salzburger Festspiele 2019
Eröffnung Salzburger Festspiele 2019, © Land Salzburg / Neumayr
Eröffnung Salzburger Festspiele 2019
Eröffnung Salzburger Festspiele 2019, © Land Salzburg / Neumayr

Wir sind selbst schon das eine oder andere Mal vor der imposanten Kulisse am Dom zu Salzburg gesessen und wissen daher aus allererster Hand: Der Jedermann ist das Schaulaufen für Dirndl und Lederhose. Allerdings kommt hier nicht das Alltagsdirndl aus Baumwolle zum Einsatz, sondern das Seidendirndl oder andere edle Stoffe.

Exklusives Festspieloutfit für jedermann

Motsch ist freilich bewusst, dass sich nicht alle sich sündteure Outfits leisten können oder wollen. Das sei auch nicht nötig, “es sei denn, Sie gehören zu jenen Frauen, die gesellschaftliche Verpflichtungen haben und ein Kleid nicht gut zweimal tragen können”.

Wichtige Stilregeln kurz zusammengefasst:

  • Bei einem Konzert kann das klassische kleine Schwarze eine gute Wahl sein. Dieses Kleid wird alle paar Jahre in den Fashionmagazinen zur Ikone stilisiert und immer wieder neu interpretiert
  • Mit angesagten Accessoires kann man diesem Kleid einen sehr festlichen Touch geben
  • Mit Farbakzenten bei der Wahl des Schmucks und der Schuhe verpasst man dem kleinen Schwarzen einen stylischen Look
  • Mit wechselnden Accessoires sieht es immer wieder neu aus
  • Einen klassischen Anzug in einer dunklen Farbe hat jeder festspielaffine Mann im Schrank

Perfekt gekleidet zum Jedermann

Zwei Dinge sind für den Domplatz wichtig: Beim Jedermann ist es ist entweder sehr heiß oder es wird kühl. Dementsprechend sollte die Kleidung gewählt werden. Motschs Empfehlung: ein festliches Dirndlkleid, Tracht, ein Cocktailkleid oder ein edles Etuikleid aus Seide, entweder ärmellos oder mit kurzen Ärmeln. Für die Herren empfiehlt sie den Trachtenanzug als Pendant zum Dirndl oder einen dunklen Anzug.

Philipp Hochmair, Jedermann 2025, © Stephan Brückler
Philipp Hochmair, Jedermann 2025, © Stephan Brückler
Philipp Hochmair, Jedermann 2025
Philipp Hochmair, Jedermann 2025, © Stephan Brückler

Wenn es kühl wird, schützt ein schöner Schal oder ein kuscheliges Dreieckstuch. Hier sollte man unbedingt auf edle Stoffe achten, denn: “Farblich und vom Material her nicht richtig gewählte Schals können ein Outfit irritieren.” Und an den Füßen? Nun, nudefarbene Heels beispielsweise, Ton in Ton mit der Strumpfhose, verlängern die Beine optisch und machen eine tolle Silhouette, erklärt Elisabeth Motsch. Aber auch edle Ballerinas sind durchaus festspieltauglich.

Premiere und große Oper

Die erste Wahl für eine Opernpremiere ist die große Robe. Die festlich gekleidete Dame trägt ein langes Abendkleid, hier darf es, dem Anlass entsprechend, durchaus glamourös sein. Hosenanzug oder ein Cocktailkleid sind tabu.

Auch wenn Farbtrends kommen und gehen, klassische Farben wie Schwarz und Nude sind immer aktuell. Das Gala-Kleid kann rückenfrei sein und zeigt Dekolleté. Eine der wichtigsten Stilregeln dabei ist: Achten Sie auf perfekt sitzende, gut stützende Dessous. Ärgerlich ist Unterwäsche, die sich abzeichnet oder farblich unpassende BH-Träger, die verrutschen. Und aufgepasst: Die BH-Träger sollten nicht sichtbar sein.

Don Giovanni, 2024. © SF/Monika Rittershaus
Don Giovanni, 2024. © SF/Monika Rittershaus
Don Giovanni, 2024
Don Giovanni, 2024. © SF/Monika Rittershaus

Zum Gala-Kleid trägt frau edle nude-, gold- oder silberfarbige Sandaletten oder welche in der Farbe des Kleides. Die gepflegten und lackierten Zehen dürfen jedermann gezeigt werden. Die Handtasche stimmt man mit Kleid und Schuhen ab. Eine Clutch ist immer perfekt. Bei einem schlichten Abendkleid darf der Schmuck auffällig sein. Hat das Abendkleid Muster, aufwändige Stickereien oder Strassapplikationen, sollte der Schmuck mit Bedacht gewählt werden, damit dieser nicht mit dem Kleid in Konkurrenz ist.

Übrigens: Zum Abendkleid trägt Frau nie eine Tages-Uhr. Eine Schmuckuhr ist möglich. Zur glamourösen Robe gehören Makeup und Frisur. Es muss nicht unbedingt eine Hochsteckfrisur sein, aber ein passendes Makeup und eine rundum perfekte Frisur müssen für Motsch jedenfalls mit eingeplant werden. Der gepflegte Herr trägt Smoking oder Dinnerjacket und unbedingt Fliege und langärmeliges Hemd. Apropos: Eine sportliche Uhr ist bei diesem Outfit auch fehl am Platz.

Wie kleidet man sich zu einer Matinée?

Auch bei einer Matinée können dresscode-technische Hoppalas passieren, die sich mit Vorab-Wissen gut vermeiden lassen. Bei diesen Events handelt es sich um eine künstlerische Veranstaltung wie ein Konzert, eine Vernissage oder eine Theateraufführung, die um die Mittagszeit oder nachmittags stattfindet. Um diese Zeit ist die Kleidung formeller. Motsch: “Hier passen ein dezentes Kostüm, ein elegantes Kleid – auf keinen Fall lang -, ein Hosenanzug oder eine festliche Tracht.” Männer sind im dunklen Anzug mit Krawatte perfekt gekleidet.

Lukas Crepaz (Kaufmännischer Direktor), Kristina Hammer (Festspielpräsidentin), Markus Hinterhäuser (Intendant)
Lukas Crepaz (Kaufmännischer Direktor), Kristina Hammer (Festspielpräsidentin), Markus Hinterhäuser (Intendant), © Peter Rigaud
Lukas Crepaz (Kaufmännischer Direktor), Kristina Hammer (Festspielpräsidentin), Markus Hinterhäuser (Intendant), © Peter Rigaud
Lukas Crepaz (Kaufmännischer Direktor), Kristina Hammer (Festspielpräsidentin), Markus Hinterhäuser (Intendant), © Peter Rigaud

Dos und Don’ts beim Dresscode für die Salzburger Festspiele

Noch ein paar Tipps zu Outfit und Umgangsformen gefällig? Voilà:

  • Hands off, bitte sehr: Völlig unpassend für den Besuch einer Festspieltaufführung sind Sportkleidung, Businesskleidung, Hemden mit kurzen Ärmeln, Shorts und Jeans
  • Ein Mann zieht sein Sakko im Konzertsaal niemals aus, auch wenn es noch so heiß ist
  • Es wird vor jeder Vorstellung darum gebeten, doch immer wieder piepst oder summt es: Das Handy muss während der Vorstellung ausgeschaltet sein
  • Geräuschvoll im Programmheft zu blättern ist für die anderen Besucher genauso störend, wie sich während der Vorstellung mit dem Sitznachbarn zu unterhalten
  • Beim Vorbeischlängeln an bereits sitzenden Besuchern zeigt man sich diesen zugewandt und nicht von der Po-Seite. Und es ist eine nette Geste, die unbekannten Sitznachbarn zu grüßen, wenn man bei seinem Platz angekommen ist
  • Eine Unsitte ist es, noch bevor der letzte Ton verklungen ist, aufzustehen und zum Ausgang zu eilen. So viel Zeit sollte sein, dass die Künstler ihren wohlverdienten Applaus bekommen.


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