Mit der nahenden Karwoche bricht in wenigen Tagen die traditionell zweite große Reisewelle des Jahres an. Neben einigen klassischen Zielen im Süden, wie etwa Spanien, Italien oder Kroatien, die bereits mit wärmeren Temperaturen locken, bieten sich auch ausgiebigere Städtereisen beispielsweise nach Dubai, Paris oder Prag an. Die meisten Urlaubenden haben sicher längst ihr Idealziel gebucht.
Für spät Entschlossene stellt sich vielleicht noch die Frage: Wohin in den Osterferien? Beide Gruppen tun jedenfalls gut daran ihren Hausaufgaben zu machen und alle Formalitäten rechtzeitig zu erledigen. Denn widrigenfalls droht Ungemach in Form von höheren Kosten oder gar Absage des Urlaubs.
Reisefreiheit ade?
Als gelernte EuropäerInnen haben wir die Vorzüge des grenzenlosen Personenverkehrs im Schengenraum lieben gelernt. Keine mühsamen Warteschlangen, keine langwierige Vorbereitung und im Endeffekt schlicht mehr Zeit für den Urlaub. Den Umwälzungen der vergangen Jahre ist es zu verdanken, dass nach Jahrzehnten der Weiterentwicklung mittlwerweile gewisse rückschrittliche Tendenzen spürbar sind. Noch viel mehr gilt dies für den Raum außerhalb der EU. So sind einige beliebte Reiseziele unter den Staaten, die ein Visum von TouristInnen aus Europa fordern, das rechtzeitig beantragt werden will.
United Kingdom – ETA
Neu auf der Liste ist das Vereinigte Königreich. Seit dem 2. April 2025 benötigen Reisende aus der Europäischen Union nämlich eine elektronische Reisegenehmigung für die Einreise nach England, Schottland, Wales und Nordirland. Für die Bereiche Tourismus, Geschäftsreisen oder Kurzzeitaufenthalte ist ein solches unerlässlich. Nur Transitpassagiere, die den Flughafen nicht verlassen, benötigen kein ETA.
Die Beantragung erfolgt online über die offizielle Website oder die UK ETA App, kostet zwischen € 12,− und € 19,−, ist in der Regel in maximal 72 Stunden abgeschlossen und 2 Jahre gültig. An dieser Stelle sei jedoch ein Wort der Warnung angebracht: Es tummeln sich viele unseriöse Anbietende im Netz, bitte ausschließlich über die offziellen Kanäle buchen. Sonst wird’s teuer! Bis zu 100 USD haben manche so schon versenkt.
Wohin in den Osterferien? Zum Beispiel Namibia
Ebenfalls neu ist die Visumspflicht im beliebten afrikanischen Staat. Seit dem 1. April benötigen nämlich Reisende aus dem DACH Gebiet ebenso wie aus zahlreichen anderen Staaten wieder ein Visum für die Einreise nach Namibia. Wie so oft ist die fehlende Gegenseitigkeit der Visumfreiheit auslösendes Momentum. Im großen und ganzen kann zwischen zwei Antragsmöglichkeiten unterschieden werden. Einerseits ermöglicht das E-Visum über die offizielle Website des namibischen Innenministeriums die Einreise. Die Bearbeitungszeit beträgt zwischen hierbei zwischen 5 und 10 Tagen.
Andererseits bieten bestimmte Flughäfen die Möglichkeit der Visa on Arrival. Die Kosten für Erwachsene belaufen sich auf ungefähr € 80,−, Kinder zwischen 6 und 11 Jahren zahlen die Hälfte. Grundsätzlich ist das erhaltene Visum dann 90 Tage ab Einreise gültig, allerdings ist der maximale Aufenthalt pro Einreise mit 30 Tagen beschränkt – mehrfache Einreisen möglich! Achtung: Der Reisepass muss mindestens 6 Monate über das Datum der Ausreise hinweg gültig sein und über 3 oder mehr freie Seiten verfügen.
Vietnam – Visumspflicht
Gute Gründe das asiatische Land zu besuchen, gibt es viele. Das grandios Essen, die fantastische Landschaft und die herzlichen Menschen sprechen für sich. Doch auch eine Reise zu dieser Traumdestination verlangt ein wenig Vorbereitung. Zumindest für österreichische StaatsbürgerInnen. Denn diese benötigen im Unterschied zu ihren deutschen Nachbarn ein Visum für die Einreise. Der offzielle Weg führt über die Website des Vietnam Immigration Department. Und ist auch jener, den wir empfehlen würden. Die Bearbeitungszeit beträgt 3-7 Werktage, kann aber um den 1. Mai aufgrund der Staatsfeierlichkeiten auch deutlich länger ausfallen, und kostet ca 25 $.
Im Web gibt es eine ganze Reihe weiterer privater Anbietender, die Express-Visa für bis zu 100 $ verkaufen. Aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass diese grundsätzlich auch rasch funktionieren, aber nur im zeitlichen Notfall gewählt werden sollten. Weitere Möglichkeiten wären der persönliche Antrag bei der vietnamesischen Botschaft in Wien oder ein sehr umständliches Visum bei Ankunft, das unter anderem einen Approval Letter einer autorisierten Agentur verlangt. Entgegen manch anders lautender Auskunft muss der Reisepass übrigens mindestens 6 Monate über das Ausreisedatum hinaus Gültigkeit besitzen.
Einreisemodalitäten für Ägypten
Auch Ägypten hat erst kürzlich seine Einreisebestimmung für EuropäerInnen verschärft. So gelten die neuen Regeln erst seit März 2025. Zwar rät das österreichische Außenministerium aktuell von nicht notwendigen Reisen in das beliebte Urlaubsziel ab, nichtsdestotrotz ist der Mittelmeerstaat gerade im Frühling ein begehrter Schnorchel- und Tauch-Hotspot. ÖsterreicherInnen benötigen für die Einreise ein Visum, das als E-Visum oder als solches on Arrival beantragt werden kann.
Ersteres ist die empfohlene Variante, die über offizielle Portale beantragt werden kann. Mit einer Bearbeitungszeit von 3-7 Werktagen und Kosten ab 25 $ liegt Ägypten im internationalen Durchschnitt die Visas betreffend. Wer erst bei Ankunft für seinen Einreisetitel sorgen will, kann dies an internationalen Flughäfen tun. Voraussetzung ist ein ab Einreisedatum 6 Monate gültiger Reisepass. Achtung: Entgegen der Regelung für zahlreiche andere Staaten ist ein Personalausweis kein geeignetes Legitmationsdokument für ÖsterreicherInnen!
Einreise in die USA
Ein besonderes Vergnügen waren die Umgangsformen bei der Migration in die Vereinigten Staaten wohl noch nie. Auch die Einführung der ESTA hat diesen Umstand nicht grunlegend verändert. Nach wie vor benötigen österreichische StaatsbürgerInnen die elektronische Einreiseerlaubnis für die Einreise. Neu ist seit einiger Zeit, dass sie offenbar von einer AI gecheckt wird, denn die Bearbeitungszeit hat sich in den meisten Fällen auf wenige Minuten reduziert. Die erteilte Erlaubis besitzt eine Gültigkeit von 2 Jahren und ermöglicht Aufenthalte von bis zu 90 Tagen. Der Reisepass muss allerdings für die Einreise ein biometrischer sein, auch für Kinder und Babys!
Geplant ist darüber hinaus eine Ausweitung der Liste der Länder, die Reisende vor ihrem USA-Trip nicht besucht haben sollten, da ansonsten die Einreise verboten wird. Zu diesen Staaten gehören zum Beispiel Kuba oder Venezuela. Neben dieser sogenannten roten Liste, existieren zusätzlich noch eine orange (zB Pakistan,…) und eine gelbe Liste (zB.: Kamerun…). Ein vorausgehender Aufenthalt in diesen Staaten kann Einreisebeschränkungen nach sich ziehen. Die Besuchenden exotischerer Reiseziele sollten also jedenfalls gründliche Erkundigungen anstellen. Tipp: Die Nutzung der Mobile Passport Control (MPC) App beschleunigt die Einreisekontrolle.