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With Love, Meghan: Meghan Markles neue Netflix Serie ist weird

Seit gestern ist Meghan Markles neue Netflix Serie “With Love, Meghan” verfügbar. Und sie ist irgendwie weird. Aber trotzdem nicht so dumm, wie befürchtet.
With Love, Meghan With Love, Meghan
Courtesy of Netflix © 2024

Es ist einfach viel zu leicht, Meghan Markle (und alles, was sie tut), nicht zu mögen. Aus der einstigen “Hoffnung für die Monarchie”, dem erwarteten “frischen Wind”, wurde eher eine Flatulenz. Man denke an das Oprah Interview und alles, was danach kam. Müßig, das hier aufzurollen. Gegenwind kommt den ehemaligen Royals also bekanntermaßen von allen Seiten entgegen. Bisherige Shows mit den beiden (“Meghan & Harry”, “Spare”) waren nicht wirklich Blockbuster. Dieses Jahr endet außerdem der 2020 abgeschlossene Deal mit dem Streaming-Giganten Netflix. Ist das soeben veröffentlichte “With Love, Meghan” also die letzte Zuckung? Ich habe die erste Folge geschaut, damit ihr es nicht tun müsst.

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Die Honig-Folge

“The biggest thing is keeping a low voice”, flüstert Meghan. Sie nähert sich in einem Bienenhüter-Outfit einem Bienenstock und tut so, als wäre es ihrer. Und sie die Queen B. Dabei stellt der Imker schnell klar, wer sich auskennt (und sich um die Bienen kümmert): er. Wahrscheinlich haben wir damit den Charakter getroffen, mit dem man sich am meisten identifizieren kann. Denn schon geht es mit Absurditäten weiter: Meghan bereitet sich auf ihren “Übernachtungsgast und guten Freund” Daniel Martin vor. Sie stellt Snacks, Badesalz und Blumen fürs Gästezimmer zur Seite. Hier drängen sich schonmal die ersten Fragen auf.

Bienen, Imker, Meghan
Courtesy of Netflix © 2024
Bienen, With Love, Meghan
Courtesy of Netflix © 2024

Zum Beispiel: Wer hat (in einem normalen Leben) Lust drauf, eine Stunde lang in der Badewanne seiner Freundin zu chillen? Wer hat schon wirklich ein Gästezimmer, das er speziell für Gäste dekorieren kann? In den meisten Haushalten ist “Dreckwäsche aus dem Sichtfeld verbannen” das Höchste der Gefühle, wenn es um “Vorbereitung auf Gäste” geht. Und: Seit wann ist das Umfüllen von Pretzels aus einem hässlichen Plastiksackerl in ein durchsichtiges Plastiksackerl etwas, für das man eine Anleitung braucht? Wieso sehen wir eine erwachsenen Frau dabei zu, wie sie eine Rohkost-Platte herrichtet? Es stellt sich die grundlegende Frage: Für wen ist die Serie eigentlich gedacht?

Wer ist Daniel Martin?

Denn wer sich echte How-Tos oder Tutorials erwartet, wird schnell enttäuscht. “We mix some flour with some sugar” ist wohl kaum als Anleitung oder Rezept geeignet. Als Daniel Martin eintrifft, macht sie mit ihm One Pot Pasta, die vom Schwierigkeitsgrad her an ein Projekt der Pfadfindergruppe erinnert. Danach muss der Arme, übrigens ihr ehemaliger Make-Up Artist, den sie versucht als Freund darzustellen, mit ihr Kerzen gießen. “How creative!” freuen sich die beiden dann über das, was eben rauskommt, wenn man Bienenwachs schmilzt und mit einem Docht versehen in ein Gefäß zum Härten stellt. Dann verzieren sie noch einen Kuchen gemeinsam. Markle wird nicht müde zu betonen, dass es ein Cake ist, der eben “beautiful in the inside” ist. Wieder einer dieser Momente, die zeigen, wie stolz sie manchmal über ihre (vermeintlich) bahnbrechenden, philosophischen Erkenntnisse ist.

Cake Decoration Meghan
Courtesy of Netflix © 2024
Episode 1, With Love, Meghan
Courtesy of Netflix © 2024

Während sie durch ein wunderschönes Haus (samt Garten) läuft – Shot auf ihre Füße, sie ist barfußhow relatable! – fragt man sich erneut: Für wen soll die Show eigentlich sein? Es scheint, als würde Meghan in With Love, Meghan sehr darauf achten, unkontroversiell zu sein. Sie erwähnt die Royals mit keinem Wort. Nur manchmal lässt sie bits und pieces wie “my family” oder “my kids” fallen. Die Serie ist also kein bisschen für jene gedacht, die auf Voyeurismus aus sind. Es gibt keine Einblicke, die irgendwie authentisch wirken. Auch das Haus ist es nicht. Sie weist mehrmals darauf hin, dass es nicht ihres sei. Für eine echte DIY-Show sind die Tipps zu Kindergarten. Außerdem hätte man ja Lifehacks gerne von einer Person, die nicht mit der goldenen Cartier in der Küche stehen und einen Imker beschäftigen, oder?

PR-Stunt? Zeitverschwendung?

Oder – und diese Vermutung drängt sich schon auf, handelt es sich um einen PR-Stunt, der sie more relatable machen soll, kurz bevor ihre neue Marke As Ever (übrigens eine Co-Produktion mit Netflix) in die Läden kommt? Die etwas weirden Dialoge mit ihren “Freunden” weisen in diese Richtung. Denn die legen ihr Rutschen, damit sie über ihre “Fashion” (ist sie jetzt Mode-Ikone?) oder über ihren Blog “The Tig” (das wohl gern Goop wäre, in Wahrheit aber eigentlich ohnehin niemanden interessiert hat, bevor sie Harry kennenlernte) sprechen oder sich als diese überaus gute, umsichtige Freundin darstellen kann. Irgendwie geht auch das nach hinten los. Es scheint so, als gäbe es keine Chemie zwischen ihr und ihren Freunden. Aber sie hat zumindest ihren Spaß an der Sache. Das merkt man.

Meghan Markle Netflix Show
Courtesy of Netflix © 2024
Meghan Markle Netflix Show
Courtesy of Netflix © 2024

Ist With Love, Meghan also reine Zeitverschwendung? Man muss der Netflix Show zugute halten, dass die Aufnahmen wirklich schön sind. Santa Ynez Mountains, kalifornische Küche, hübsche Shots von Blumen und Gärten. Man kann sie nebenher laufen lassen, während man etwas anderes macht, zum Beispiel die Buchhaltung. Und obwohl die Sendung absolut keinen Mehrwert hat, so scheint Meghan doch hin und wieder durchaus sympathisch. Sie ist stilvoll gekleidet. Ihre Haare sitzen perfekt, die Zähne sind strahlend weiß, der Verlobungsring glitzert, die Vögel zwitschern, zumindest die Gäste wirken nicht komplett hohl. Irgendwie gewinnt man zudem den Eindruck, das Meghan eine wirklich gute Mutter sein könnte. Insgesamt ist With Love, Meghan allerdings das Gegenteil von ihrem “beautiful on the inside”-Cake. Es ist viel Ästhetik ohne Gehalt.



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