Fans des ikonischen Ringstraßen-Hotels müssen jetzt ganz stark sein. Denn das Hotel Bristol Wien schließt ab März 2025 seine Pforten. Zumindest für längere Zeit. Denn dann beginnt eine umfassende Generalsanierung. Bis Ende 2027 sollen die Modernisierungsmaßnahmen dann abgeschlossen sein. Das Grandhotel neben der Wiener Staatsoper ist schon seit 1892 ein Hotel von erstklassigem Ruf. Diesen will man erhalten und mit Investitionen weiter stärken.
Haus der Häuser
Juan Carlos, Theodore Roosevelt, Leonard Bernstein, Giacomo Puccini, Paul McCartney und Catherine Deneuve – sie alle und noch viel mehr gingen in diesem geschichtsträchtigen Hotel bereits ein und aus. Es öffnete zunächst 1892, wurde 1898 von den Architekten Emil Bressler und Gustav Wittrisch umgebaut und 1913 schließlich von Wilhelm Schallinger erweitert. Von letzterem Umbau zeugen bis heute das Treppenhaus und die Ovale Halle.
Nachdem das Stammhaus während des Zweiten Weltkriege zerstört wurde, diente es einige Zeit den amerikanischen Besatzungsmächten als Sitz, danach erfolgte ein weiterer teilweiser Umbau durch den Architekten Otto Mayr. Seit 2011 das Hotel ins Eigentum der Hotel Sacher-Gruppe überging, kümmert sich der renommierte Innenarchitekt Pierre-Yves Rochon um die schrittweise Modernisierung des Interieurs. Nun sind aber umfassendere Maßnahmen notwendig. Um das Hotel in Sachen Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort auf den neuesten Stand zu bringen, erhält das Haus eine Photovoltaikanlage. Fernkälte dient zur Klimatisierung. Wenn das Hotel Bristol Wien schließt, tut es das also nicht leichten Herzens, sondern wohlüberlegt.
Zukunft einer Ikone
Weil man das wunderschöne Hotel und dessen einzigartige Geschichte bewahren möchte, sind auch Modernisierungen an der Substanz des Gebäudes notwendig. Sorgen um die Optik des Hauses muss man sich dabei nicht machen. Denn alle öffentlichen Bereiche stehen unter Denkmalschutz. Wesentliche Veränderungen an ihnen wird es nicht geben. Die Gäste, die aus über 100 Nationen kommen und das ehrwürdige Hotel für sein Ambiente schätzen, werden es auch nach der Renovierung wiedererkennen. Gleichzeitig weden die Zimmer und Suiten aber an aktuelle Gästebedürfnisse angepasst.
Auch hinsichtlich Nachhaltigkeit tut sich einiges. So dürfen sich Gäste auf einen begrünten Innenhof freuen. Auch das Dach erhält Bepflanzung, die Mitarbeitenden bekommen einen neuen Aufenthaltsraum und eine neue Kantine. „Diese Sanierung ist nicht nur eine Investition in die Zukunft des Hotels Bristol, sondern auch in die Bewahrung eines ikonischen Wahrzeichens Wiens“ sagt Matthias Winkler, CEO der Sacher Gruppe.
Sozialplan für Mitarbeitende
Doch was passiert mit den Mitarbeitenden, wenn das Hotel Bristol Wien schließt? Immerhin sollen die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen bis 2027 andauern. Rechtzeitig für die Weihnachtssaison möchte man in zwei Jahren wieder aufsperren. „In so besonders schwierigen Zeiten wie diesen ist es uns ein besonderes Anliegen den Mitarbeitenden nicht nur die Chance auf die Rückkehr in ihr Hotel zu geben sondern auch die Zwischenzeit bestmöglich zu überbrücken“ sagt Matthias Winkler.
Gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft erstellte man daher einen Sozialplan, der bereits in der Umsetzung ist. Sowohl die Sacher Gruppe als Eigentümerin als auch Marriott als Betreiberin boten möglichst vielen Menschen neue Arbeitsplätze an anderen Standorten an. Zur Eröffnung können diese natürlich wieder an ihre alte Stelle zurückkehren.
Hotel Bristol Vienna
Palais Gomperz, Kärntner Ring 1, 1010 Wien, Österreich
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