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Endlich abnehmen: Was bringt ein Personal Trainer?

Viele Menschen haben sich zum Vorsatz genommen: 2025 endlich abnehmen! Ich habe eine Strategie gefunden, mit der ich erfolgreich war.
Endlich Abnehmen Fitnessstudio Endlich Abnehmen Fitnessstudio
© Unsplash

Zwar ist der Jahreswechsel nun doch schon einige Tage her, aber wer es über den Quitter’s Day hinaus geschafft hat, hat vielleicht immer noch den Vorsatz: 2025 endlich abnehmen! Wie das funktioniert, wissen die meisten von uns in der Theorie sehr gut. Das Mantra “Calories in, Calories out” wird gebetsmühlenartig vorgebetet. “Einfach mehr Sport machen” ist auch etwas, das Leidgeprüfte immer wieder hören. Und doch wissen alle, die mit einem Zuviel an Kilos durchs Leben gehen, dass die Sache nicht so einfach ist. Viele von ihnen sind so viel disziplinierter als andere, treiben Sport und kennen die Kalorienwerte jedes einzelnen Nahrungsmittels auswendig. Die Sache mit dem Abnehmen will einfach nicht hinhauen. Wie funktioniert es trotzdem? Ich habe mir 8 Monate lang Personal Training gegönnt und verrate, was es (mir) gebracht hat. Dieser Text ist sehr persönlich, aber es hat sich gezeigt: Unsere Lesenden suchen nach echten Erfahrungen.

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Endlich abnehmen Maßband
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Endlich abnehmen
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Triggerwarnung und meine Geschichte

Eines vorweg: Wer problematisches Essverhalten an den Tag legt oder aus einer ED raus ist, sollte hier einfach nicht weiterlesen. Guckt euch gern am Chill Report um und stöbert gern durch unsere anderen Texte. Ich möchte hier auch niemanden bodyshamen und keiner Person den Gedanken in den Kopf setzen, irgendwas an seinem Gewicht ändern zu müssen. Er ist für alle da draußen gedacht, die endlich abnehmen wollen, schon “alles probiert” haben und sich fragen, ob ihr eigener Körper die Sache mit den Kalorien verstanden hat oder an Dyslexie leidet. Meine Erfahrungen sind ebenso individuell wie jeder Mensch, der das liest. Aber vielleicht könnt ihr ja einiges aus meinen Erfahrungen mit Personal Training für euch mitnehmen. Es würde mich freuen, denn I feel you.

Endlich abnehmen
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Weniger essen
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Ich kenne das Gefühl, bei einer Essenseinladung zu sitzen und nervös zu sein, weil man nicht so richtig vor anderen essen möchte. Oder Dinge essen will, deren Kalorienwert man nicht kennt. Ich weiß, wie es ist, Fotos von früher anzusehen und dabei ein wenig zu cringen. Schon seit meinen 20-ern bin ich regelmäßige Läuferin und würde mich als alles andere als faul beschreiben. Und doch wollten die Kilos einfach nicht schwinden. Krautsuppendiät, Dinner Cancelling, ketogene Ernährung, Brigitte Diät – all das hat dazu geführt, dass ich im Laufe meiner Lebensjahre langsam, aber kontinuierlich zunahm. Der BMI passte zwar, im Spiegel sah ich aber ausschließlich das, was ich als eigene Unzulänglichkeit empfand: Einen Körper, der hier und da ein bisschen zu gut gepolstert war, um mir zu gefallen. 8 Monate vor meinem 40. Geburtstag beschloss ich dann, das einzige auszuprobieren, was mir in meiner langen Liste an bereits getesteten und wieder verworfenen Methoden noch gefehlt hat: Personal Training im Fitnessstudio. Chloe Ting Workouts und Jogging allein halfen ja offensichtlich nichts. Aber was bringt ein Personal Trainer wirklich?

Bin ich eine besondere Herausforderung?

Eine schnelle Google Suche spuckte mir das Fitnessstudio aus, das am nähesten an meiner Wohnung liegt. Auf deren Website gab es eine Liste mit Personal Trainern. Mir war egal, welches Geschlecht die Person haben sollte, der ich künftig meinen Trainingsplan anvertrauen würde. Also nahm ich den, dessen Beschreibung “meine” Keywords enthielt: schnell abnehmen. Ich machte ein Erstgespräch aus und fand mich bald darauf im Fitnessstudio ein. Ein bisschen preisgegeben fühlt man sich schon, wenn man plötzlich einer fremden Person sagen muss, dass man abnehmen will und es allein offensichtlich nicht schafft. Der Vibe mit Trainer Wan Korkmaz passte aber sofort. Er wollte die “besondere” Herausforderung annehmen, die ich darstelle. Denn: Als Reisejournalistin bin ich viel unterwegs und habe daher nicht immer die Möglichkeit, an fixen Tagen trainieren zu gehen. Und wenn ich beim Michelin-Stern-Dinner sitze, will ich keineswegs anfangen, Kalorien zu zählen.

Trainer Wan Korkmaz
Personal Trainer Wan Korkmaz, © privat
Personal Trainer Wan Korkmaz
Personal Trainer Wan Korkmaz © ZVG

Alles kein Problem, meinte Wan. Wir würden das gemeinsam schaffen. Die für mich beste Nachricht: Er glaubte daran, dass alle gesunde Menschen dauerhaft abnehmen können. Diesbezüglich hatte ich die Hoffnung ja eigentlich schon aufgegeben. Und noch eine wirklich tolle Sache ist, dass er Trainingspläne und Ernährungspläne so flexibel gestalten kann, dass sie für mich und meine jeweilige Lebenssituation perfekt passen. Eine Woche Gruppenpressereise durchs Outback von Nevada? Kein Problem! Siebengängiges Abendessen im Luxushotel? Kriegen wir hin! Seine einzige Bitte: Alkoholverzicht. Zumindest zu 99 Prozent. Das war anfangs ein etwas seltsamer Gedanke. Aber schon nach wenigen Wochen ohne Alkohol fühlte ich die positiven Aspekte. Und je mehr ich mich über Alkoholkonsum und dessen Folgen informierte, desto leichter fiel es mir zunehmend. Nach 8 Monaten wissen alle Bescheid und haben bei Partys auch mal alkoholfreies Bier da.

Die wichtigste Erkenntnis

Jeder Coach hat seine eigenen Pläne, Ideen und Methoden. Deshalb kann ich natürlich nur davon berichten, wie Personal Trainer Wan Kormaz die Sache handhabt. Zunächst braucht er eine Übersicht darüber, wie die Kalorienzufuhr so aussieht. Er war ziemlich geschockt über das, was er in meiner Kalorienzähl-App (Yazio) sah. Meine Kalorienzufuhr an Wochentagen belief sich auf zwischen 750 und 1.100 Kalorien. Ich dachte, das wäre so ein super Defizit, dass die Kilos ja einfach nur so purzeln müssten. In Wahrheit hatte ich damit meinen Stoffwechsel niedergerungen. Der Körper hatte gelernt, jede Kalorie gleich mal als Fett zu “verräumen” und mit weniger auszukommen, als notwendig. Er war quasi in Panikmodus, weil er ja für mein Überleben sorgen muss. Ein Problem, das viele Frauen haben, wie Wan sagt. Mein Ruheumsatz (also ohne der ganzen Rennerei und aktiv wach sein) allein liegt ja schon bei um die 1.400 Kalorien.

Endlich abnehmen
Foto von Tanja Cotoaga auf Unsplash
gesunder Salat
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Vom Trainer bekam ich dann einen Ernährungsplan mit 1.700 Kalorien als Ziel, auch die Eiweiß-, Fett- und Kohlehydrataufteilung ist darin vorgegeben. Erstmal ist das schon eine Überwindung: Plötzlich essen zu “müssen”, bis man satt ist. Ehrlicherweise fiel mir das anfangs gar nicht so leicht. Wenn euch das auch so geht, dann muss ich leider sagen: so sehen EDs aus. Versetzt euch der Gedanke in Angst und Schrecken, ist ein Gespräch mit auf mentale Gesundheit spezialisiertem Fachpersonal absolut wichtig! Ich habe mich glücklicherweise schnell an das “Mehr” gewöhnt und brav weiter Kalorien getracked. Ein bisschen einen Unterschied macht es schon, ob man zu sich selbst komplett ehrlich sein will oder plötzlich quasi auch eine andere Person anlügen muss, wenn man hier schwindelt. Der Plan dahinter war, im ersten Schritt den Stoffwechsel wieder anzukurbeln. Entsprechend auch die Warnung des Trainers, mir anfangs nicht zu viel zu erwarten. In diesem Punkt – dem einzigen – hat er sich (glücklicherweise) geirrt. Dazu später mehr.

Wie funktioniert Personal Training?

Mein Trainingsplan umfasst eine Trainerstunde pro Woche, eine Einheit allein und Cardio-Einheiten. Zum Training und Tracken gibt’s eine eigene App, die den persönlichen Trainingsplan und Ernährungsplan enthält und die zum Aufzeichnen dient. Einmal pro Woche gibt’s ein Check-in, für das man sich vermisst und wiegt sowie Fotos hochlädt. Darauf gibt es dann wöchentlich ein Feedback. Außerdem kann man über die App den Trainer jederzeit bei Fragen kontaktierten. Frauen sollten sich nicht wundern, wenn der Trainer plötzlich danach fragt, in welchem Teil des Zyklus’ man sich befindet. Denn ob ihrs glaubt oder nicht, es macht einen Unterschied. Einerseits in der äußeren Erscheinung des Körpers (Wassereinlagerungen) und andererseits hinsichtlich Kraft und Cravings. Die Einheiten mit dem Trainer dienen dazu, die korrekte Ausführung von Übungen zu überprüfen, nochmal direkt zu besprechen, wie die vergangene Woche gelaufen ist, Tipps für die nächste Woche einzuholen und für den Feinschliff.

JOgging
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Laufen im herbst
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Ich gebe zu, als Ausdauersportlerin war Krafttraining anfangs etwas, das sich für mich nicht wirklich nach “Sport” angefühlt hat. Das Vorwärtskommen fehlte irgendwie – also im physischen Sinn die “große” Bewegung. Und die Befriedigung danach. Aber ich wollte ja endlich abnehmen und alles, was ich bisher in diese Richtung versucht hatte, war ja auch nicht so von Erfolg gekrönt. Ganz anders stellte sich die Sache nach den ersten Einheiten im Fitnessstudio dar. Denn mein Körper hat so super drauf reagiert und vom ersten Training an signalisiert, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Zum ersten Mal in meinem Leben purzelten die Kilos. Ich konnte es selbst irgendwie kaum fassen. Was mich aber am meisten freute, war nach einiger Zeit nicht mehr die Zahl auf der Waage, sondern all die Gefühle, die Krafttraining mit sich bringen.

Was bringt Personal Training?

Schon nach kurzer Zeit stellte sich ein neues Selbstbewusstsein ein. Wenn du erst mal mit den Beinen 200 kg wegdrückst oder beim Planken neue persönliche Rekorde gebrochen hast, gibt dir das einen Boost, den man mit wenig anderen Dingen vergleichen kann. Man wird schnell Teil einer Community, auch wenn man eigentlich mit den anderen Menschen im Gym gar nichts gemeinsam hat, ja sie nicht einmal wirklich wahrnimmt. Plötzlich sieht man den Körper anders, will ihm aktiv Gutes tun und isst Brokkoli nicht mehr nur, weil er halt wenig Kalorien hat, sondern weil man die Nährstoffe haben will, die da drin sind. Endlich abnehmen funktionierte so nebenbei. Wir wissen ja eh alle, dass Muskelmasse in Ruhe mehr Kalorien verbraucht als Fett, also Muskelaufbau dazu führt, weniger aktiv tun zu müssen.

Personal Training
© Unsplash
Personal Training
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Schon nach wenigen Trainerstunden waren Wan meine “Baustellen” klar. Seine Empfehlungen waren Musik in meinen Ohren und ich muss zugeben, dass ich erst nicht glauben wollte, wie “schön” diese Journey sein könnte. Was er mir abgesehen von den beiden Krafteinheiten pro Woche riet war nämlich:

  • Mehr essen
  • Mehr schlafen
  • Gemütlicheres Cardiotraining
  • Weniger Stress

Es stellte sich nämlich heraus, dass Projekte, die mich mental belasten oder mir Stress verursachen, dazu führen, dass ich sofort Wasser einlagere. Das hat mit Cortisol, dem Stresshormon, zu tun. Zu lernen, woher große Gewichtsschwankungen kommen, ist super interessant. Hier kommen auch die wöchentlichen Check-ins mit Fotos wieder ins Spiel. Denn manchmal, wenn sich auf der Waage gar nichts tat, ergab der Fotobeweis eine schmälere Taille oder straffere Oberschenkel – bewiesen durchs Maßband.

Schnell abnehmen: Ist das möglich?

Zu diesem Punkt muss ich ganz ehrlich sagen: Naja. Also man muss dem Körper schon Zeit lassen. Ich habe für 9 kg 8 Monate gebraucht. Das mag einem nicht unbedingt rasant vorkommen, aber wenn ich auf die vergangenen Monate zurückblicke, muss ich ehrlich sagen, dass ich nie gedacht hätte, je überhaupt so viel Gewicht verlieren zu können. Durch den kleinen Zeithorizont, den man durch das wöchentliche Tracking hat, hat man immer ein leicht erreichbares Ziel vor Augen. Nämlich beim nächsten Check-in etwas (irgendetwas!) erreicht zu haben. Das motiviert ungemein. Ich habe kein einziges Mal das Gefühl gehabt, auf irgendetwas verzichten zu müssen. Ich fühle mich im Fitnessstudio wohl und von selbst haben sich so viele Denkmuster verändert, dass ich allein darauf schon stolz bin.

Training Fitnessstudio
© Unsplash
Training Fitnessstudio
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Die Vorteile von Personal Training:

  • Accountability
  • Empfehlungen vom Profi in jeder Lebenslage; auch zu mentalen Themen. Abnehmen wird als ganzheitlicher Prozess gesehen und ins Leben integriert, nicht umgekehrt
  • Flexibilität: Wenn ich unterwegs bin, gibt’s Trainingspläne für das jeweilige Hotelgym
  • Spaß beim Training
  • Progressives Training: Der Coach achtet darauf, dass man zu sich selbst so streng wie möglich ist und Gewichte/Leistung erhöht
  • Individuelle Ernährungspläne
  • Individuelles Feedback, Ansprechperson bei Fragen
  • Durch das Monitoring merkt eure Ansprechperson sofort, ob sich alles in eine gute Richtung entwickelt oder sich ungesunde (obsessive!) Verhaltensweisen einschleichen

Die Nachteile von Personal Training:

  • Kosten zwischen 70 und 100 Euro pro Einheit je nach Trainer und Trainingsplan
  • Ziemlich schnell muss man Gürtel enger machen lassen und neue Klamotten kaufen

In meinem Fall hat sich Personal Training wirklich gelohnt und ich werde fix noch weiter machen. Mittlerweile sehe ich einzelne Muskelstränge. Es ist wahnsinnig spannend, wie sich der Körper verändert. Und das Gefühl, beim Sitzen den eigenen Bauchnabel sehen zu können, ist unbeschreiblich. Dafür lasse ich jedes Bier stehen.



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