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Zunehmen im Advent: Kekse wirken ähnlich wie Drogen

In der Vorweihnachtszeit scheint man an Süßigkeiten nicht vorbei zu kommen. Zunehmen im Advent – kennt doch jeder! Was tun?
Zunehmen im Advent Zunehmen im Advent
© Unsplash

Es ist schwer zu glauben und eigentlich richtig unfair, doch auch Weihnachtskekse haben Kalorien. Und weil Punschrallye und der Geschenke-Marathon nicht wirklich als Workout zählen, kennen viele von uns nur zu gut, was dann passiert. Zunehmen im Advent ist nämlich keine Randerscheinung. Wer das vermeiden möchte oder einfach in Hinblick auf seine Gesundheit lieber mit weniger Keks-Konsum durch die Vorweihnachtszeit kommen möchte, hat einige mächtige Gegenspieler zu bekämpfen. Unter anderem das eigene Gehirn. Doch wie können wir künftig weniger Süßkram mampfen?

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Warum essen wir im Advent eher ungesund?

Es gibt mehrere Gründe, die uns jetzt unsere gesunde Ernährung erschweren. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt zum Beispiel die Macht der Gewohnheit. Ein Weihnachtsmarktbesuch ohne gebrannten Mandeln? Kein Glühwein? Never! Das gehört doch ebenso zum Advent dazu wie der Schokoladenadventkalender und die Schokoschirmchen. Außerdem ist uns recht bewusst, dass das neue Jahr praktisch schon um die Ecke schaut. Wir waren ja das ganze Jahr so brav und am 1.1. stehen ja schon wieder die guten Vorsätze an. Also lassen wir jetzt die Zügel ein wenig lockerer. Gleichzeitig verlangt aber auch unser Gehirn nach Zucker, Fett und Kalorien.

Zunehmen im Advent vermeiden, Punsch
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Punsch, Frau
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Einerseits ist es auch ein bisschen unsere Entwicklungsgeschichte, die diesen verstärkten Appetit bedingt. Denn nicht immer war Nahrung einfach, immer und überall verfügbar. Wer daher über etwas “Polster” verfügte, war klar im Vorteil. Und dann kommt noch dazu, dass uns im Winter das Sonnenlicht fehlt. Das ist nämlich unter anderem für die Ausschüttung von Serotonin verantwortlich – einem Hormon, das uns glücklich macht. Auf diese köpereigene, natürliche “Droge” möchte das Gehirn natürlich nicht verzichten. Also motiviert es uns dazu, auf die Suche nach Zucker und anderen Kohlehydraten zu gehen. Die haben nämlich einen ähnlichen Effekt. Gut, dass die jetzt quasi an jeder Ecke lauern …

Tipps aus der Suchtmedizin

Shird Schindler, leitender Arzt am Sozialmedizinischen Zentrum Wien und seine Kollegin, die Neurochirurgin und Psychiaterin Dr. Iris Zachenhofer, arbeiten normalerweise mit Drogen- oder Alkoholsüchtigen. Dem Medium der Hugo Portisch Akademie für Journalismus, campus a (campus-a.at), gegenüber sagen die beiden: “Wider besseres Wissen zu viel zu essen, ist solchen Suchtformen sehr ähnlich, auch weil es die Lebensmittelindustrie ganz gezielt darauf anlegt, uns nach ihren Produkten süchtig zu machen.” Sie haben einige Tipps aus ihrer täglichen Praxis in petto, mit denen sich der Weg vorbei am Keksteller erleichtern lässt. Nicht nur, um ein Zunehmen im Advent zu verhindern, sondern auch, um zu hohen Zucker- und Fettkonsum einzudämmen.

Dr. Iris Zachenhofer und Shird Schindler. © Lukas Beck
© Lukas Beck
Dr. Iris Zachenhofer und Shird Schindler. © Lukas Beck
Dr. Iris Zachenhofer und Shird Schindler. © Lukas Beck

Meldet sich das Verlangen nach Vanillekipferl oder Schokoschirmchen ganz laut, spricht man von “Craving”, also dem Verlangen. Dann kann es zum Beispiel helfen, diese Lust in den Hintergrund zu drängen. Zum Beispiel durch laute Metal Musik, durch einen Gummiring, den man ans Handgelenk schnalzen lässt oder durch heißes Kerzenwachs, das man sich auf die Haut tröpfelt. Klingt alles nicht wahnsinnig angenehm, kann aber tatsächlich helfen. Und so langfristig ein Zunehmen im Advent oder zu ungesunde Ernährung vermeiden. Wenn man das denn möchte.

Weniger Druck, herbeigezauberte Disziplin

Was da schon viel angenehmer ist: Beim Craving einfach schnüffeln. Klingt kontraintuitiv. Hilft aber ebenfalls. In der Praxis heißt das: Wenn sich die “Sucht” meldet, können wir uns sattriechen, indem wir zum Beispiel zwei Minuten lang den Duft von Gummibärchen, Keksen, Kaffee oder anderen Köstlichkeiten einatmen. Wie campus a berichtet, empfehlen die beiden, mit Begriffen wie Sport und gesunde Ernährung vorsichtig umzugehen. Wir haben sie unbewusst als Hasswörter abgespeichert. Die Folge? Reaktantes, also abwehrendes oder gegenteiliges Verhalten. Stattdessen sei es sinnvoller, mit einem Wort wie “wohltuend” zu arbeiten.

Sport im Winter
© Unsplash
Sport im Winter
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Und die Sache mit dem Sport? Mehr Bewegungsdrang sei eine natürliche Folge, sobald man sich mit seinem Körper befasse und sich intensiver mit Ernährung auseinandersetze. Zudem mache es eine Ernährung auf Basis natürlicher Lebensmittel und Selbstgekochtem einfacher, disziplinierter zu essen und Cravings zu umgehen. Der Grund hat mit der Art und Weise zu tun, wie industriell hergestellte und stark verarbeitete Lebensmittel bestimmte neurologische Prozesse beeinflussen.



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