Auf den Soctober folgt der Movember. Der Dezember ist noch weitgehend unangetastet. Dann geht’s aber auf in den Veganuary. Der Monat soll Awareness für tierleidloses Leben schaffen. Und gleichzeitig gut für die ganze Welt sein. Aber stimmt das wirklich? Eine Spurensuche zum Thema Veganuary Bedeutung, Herkunft und Sinnhaftigkeit.
Veganuary Bedeutung: Was steckt dahinter?
Veganuary ist ein Schachtelwort. Es setzt sich aus vegan und January zusammen. Im Grunde geht es darum, einen Monat zumindest in Sachen Ernährung auf tierleidfreie Produkte und Lebensmittel umzusteigen. Zahlreiche Organisationen und Unternehmen beteiligen sich am Awareness Monat. Sie möchten die Bestrebungen veganer Ernährung unterstützen. Was im Jahr 2014 von einigen Privatpersonen in Großbritannien gestartet wurde, feiert in diesem Jahr bereits sein zehnjähriges Jubiläum.
Nach und nach schaffte es die Bewegung auch nach Mitteleuropa. Waren im Jahr 2014 noch rund 12.800 Menschen für die Veganuary Challenge auf der Website veganuary.com eingetragen, nahmen letztes Jahr nach Eigenangaben über 706.000 Personen1 daran teil. Wahrscheinlich werden es dieses Jahr noch mehr. Schließlich liegt Veganismus im Trend. Und immer mehr Lebensmittelhersteller sowie Restaurants machen vegane Ernährung einfach.
Die Veganuary Challenge
Wer mitmachen möchte, kann das einfach so tun. Oder sich auf der oben genannten Website eintragen. Auf der gibt es zudem viel Unterstützung. Zum Beispiel stellt man ein digitales Promi-Kochbuch, Ernährungspläne, Rezepte und Tipps kostenlos zur Verfügung. Während für manche Menschen etwas mehr Überwindung notwendig ist, dran zu bleiben und auf tierleidfreie Ernährung umzusteigen, werden sich viele schon nach kurzer Zeit fragen, weshalb sie nicht schon viel früher mitgemacht haben.
Die Vision der Menschen hinter dem Veganuary ist eine einfache: eine vegane Welt. Und das wirkt sich auf vielfältige Weise positiv aus. Einerseits auf unsere Gesundheit und auch auf die Umwelt. Aber wie groß ist die Veganuary Bedeutung wirklich?
Veganuary Bedeutung für Mensch und Umwelt
Einer der prominenten Unterstützer des Aktionsmonats ist der Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen. Er sagt zum Beispiel: “Allein durch pflanzenbasierte Ernährung könnten wir jedes Jahr 150.000 Todesfälle in Deutschland verhindern. Weniger Fleisch zu essen ist also ein echter Verzicht, nämlich auf Herzinfarkt und Schlaganfall“. Tatsächlich ist mittlerweile ziemlich gut belegt, dass eine ausgewogene pflanzliche Ernährung zudem das Krebs-, Diabetes- und Gichtrisiko vermindern kann2.
Ebenfalls aus der Wissenschaft bekannt ist, dass die landwirtschaftliche Tierhaltung zu mehr als 5 Prozent aller Treibhausgasemissionen direkt beiträgt. Wir denken da an die berühmten pupsenden Kühe. Dazu kommen auch indirekte Treibhausgasemissionen, zum Beispiel bei der Herstellung von Mineraldüngern3.
Zudem verbraucht der Anbau von Futter für die industrielle Tierhaltung eine Menge Ressourcen. In Deutschland werden 61 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche für den Anbau von Futtermitteln verwendet. Und die Produktion von 1 kg Rindfleisch verbraucht über 15.000 Liter Wasser4. Und vom ethisch-moralischen Aspekt – Stichwort “Tierleid” – reden wir da noch gar nicht. Tatsächlich kann jeder vegane Tag einen Unterschied machen!
Worauf sollte man achten?
“Vegan” ist nicht gleichzeitig “gesund”. Das wird spätestens dann klar, wenn man einen Blick auf die Zutatenliste veganer Ersatzprodukte wirft. Wer sich also ernsthaft wegen seiner Gesundheit ohne tierische Produkte ernähren möchte, der sollte die Sache so “clean” wie möglich angehen. Heißt: auf Ersatzprodukte, etwa veganen “Käse” oder vegane “Wurst” verzichten. Auch Junkfood in veganer Variante ist keineswegs gesünder als das Original.
Damit der Körper rundum profitiert, gibt es ein paar Dinge, auf die Menschen achten sollten, die sich vegan ernähren. Zum Beispiel stellt die Basis immer Obst und Gemüse dar. Getreideprodukte und Kartoffeln dienen als Kohlehydratquellen. Pflanzliche Eiweiße aus Linsen, Bohnen, Erbsen und Tofu, Nüsse und Samen sind wichtig. Die beiden Letzteren sorgen auch für eine Extraportion Nährstoffe.
Wer viel grünes Gemüse isst, zum Beispiel Brokkoli, Fenchel und Grünkohl oder Mandeln, braucht sich auch um seine Kalziumversorgung keine Sorgen machen. Öle mit Omega-3-Fettsäuren sind ebenfalls wichtig. Das einzige, was man tatsächlich intensiv im Blick behalten sollte, ist die Vitamin B12 Versorgung. Doch dafür gibt es glücklicherweise gute Supplemente.
Quellen:
- Pressemitteilung Veganuary ↩︎
- Craig Winston: Health Effects of Vegan Diets, in: The American Journal of Clinical Nutrition ↩︎
- Deutsches Umweltbundesamt ↩︎
- Landschaftswerte.de ↩︎