Bern, Schweiz. Hotel Review Hotel Schweizerhof Bern & Spa. Pressereise.
Die Location
007-Fans aufgepasst, hier war James Bond höchstpersönlich unterwegs! 1969 mimte Einmal-Darsteller George Lazenby den Doppel-Null-Agenten bei “Im Geheimdienst Ihrer Majestät”. Eine Bond-Suite mit Hinweistafel vor der Tür zeugt heute noch davon. Bei unserem Besuch war sie – leider – besetzt und blieb neugierigen Blicken verschlossen. Immerhin konnten wir den Lift bestaunen, den Bond einst benutzt hat.
Doch nun zum Eigentlichen, dem Boutique-Hotel Schweizerhof Bern, das praktischerweise direkt neben dem Hauptbahnhof von Bern liegt: Im Handumdrehen steht man in der Lobby – einfach runter von den Gleisen, einmal die Straße queren, unter die Arkaden eintauchen und rein ins Fünf-Sterne-Haus.
Stil und Charakter
Als “historisch und verführerisch” beschreibt sich das Haus – und beides können wir bestätigen. Der Schweizerhof war das erste Fünf-Sterne-Hotel in der Hauptstadt der Schweiz, auf den Hausbällen hat Sophia Loren getanzt. Wo sich heute das Gym befindet, gab es in den 1980-ern einen Jazzclub. Der soll, völlig klar, le-gen-där gewesen sein.
Gesellig geht es zwischen Lounge und Bar zu. Gäste und Einheimische nippen an Kaffee und Champagner und schnell ist klar: Das ist ein Platz, an dem man sich trifft. So macht es auch die hohe Politik vor Wahlen (das Parlament liegt quasi um die Ecke), wie uns eine Insiderin berichtet. Einen attraktiven Rahmen bekommt hier jedes Gespräch, so viel steht fest.
Ausstattung und Service
Ein warmherziger Empfang mit einer tollen Überraschung: Beim Koffer-Abnehmen sprach man uns ganz direkt mit unseren Nachnamen an – ohne, dass wir diese zuvor beim Ankommen verraten hatten. Wow! Herr Cédric sei an dieser Stelle namentlich erwähnt, weil er derart zuvorkommend war, dass wir noch lange nach unserem Aufenthalt über seine positive Art sprachen. Auch seine Kolleginnen und Kollegen waren toll; Wünsche wie Frühstück ans Bett? Die erfüllte uns das Team ganz unkompliziert.
Wem der Sinn nach ein bisschen Entspannung steht, auf den wartet das Spa mit Whirlpool, Dampfbad, finnischer Sauna und Erlebnisduschen. Als urbanes Wellness-Hotel hält der Schweizerhof freilich auch Signature-Treatments und alles Wohltuende für Gesicht und Körper parat.
Zimmer & Suiten
Kaum eines der 99 Zimmer gleicht dem anderen, sie unterscheiden sich in Größe und Schnitt. Dabei trifft ein französisch angehauchter Stil auf klare Linien und modernen, zweckmäßigen Komfort ohne Schnörkel. Das Interieur in den Grundfarben Grau, Weiß und Beige ist an die Einrichtung der anderen beiden Hotels der Bürgenstock Collection angeglichen. Wegen der wirklich unmittelbaren Nähe zum Bahnhof muss man sich um den erholsamen Schlaf übrigens keine Sorgen machen: Die Fenster sind gut isoliert.
Essen & Trinken
Beim Betreten von Jack’s Brasserie sind wir in eine komplett andere Welt eingetaucht. Gerne möchte man sich im goldenen Fin-de-siècle-Stil kleiden, wenn man hier speist. Das Ambiente ist ganz danach. Beeindruckend sind die zahlreichen kleinen Messingschildchen, die bei ungefähr jeder Sitzgelegenheit – ob Stuhl oder Bank – angebracht sind. Darauf sind dezent die Namen der Gäste vermerkt, die im Jack’s bereits diniert haben. Und es sind schillernde Namen! Auch wenn er nicht der 007 war, der im Schweizerhof gedreht hat, Sir Roger Moore war hier. Ebenso wie Skilegende Toni Sailer, Ursula Andress, Grace Kelly, Albert Schweitzer, Liz Taylor, Diego Maradona oder die eben die Loren.
Wie das Jack’s zu seinen aktuell 14 Gault-Millau-Punkten kommt, wird beim ersten Biss klar: Ein Onsen-Ei vereint sich mit delikatem Beiwerk zur gelungenen Vorspeise, danach serviert und das gut gelaunte Service ein Filet vom Hirsch mit gebratenen Schupfnudeln und einer Soße, bei der wir begeistert um Nachschlag bitten – und diesen auch bekommen. Beim Dessert tritt die Grandezza der Bürgenstock-Hotels wieder zum Vorschein. Die süßen Künste sind der gelungene Abschluss des Dinners.
Den (fundiert-wissenden) Glücksgriff des Abends hat der Sommelier gemacht, indem er uns einen Rotwein aus der Schweiz empfohlen hat, der uns schlichtweg verzückt hat. So viel Kirschduft in einem Glas haben wir nicht für möglich gehalten.
Was wir lieben
Die aufmerksamen Details haben es uns richtig angetan: Das Kissen-Menü hat uns super gefallen, von Dinkelkissen bis Nackenrolle steht einiges zur Auswahl. Zu jeder Buchung gibt’s das Bern-Ticket obendrauf; so ging es für uns per Bus ein bisschen aufwärts, bis wir im Rosengarten standen und über die Aare hinweg auf die ganze Stadt schauen konnten. Top ist auch die internationale Steckdosenleiste – ideal für all jene, die meinen, dass in der Schweiz exakt dieselben Steckdosen in der Wand sind, wie zu Hause in Österreich oder Deutschland.
Worüber wir uns beim nächsten Besuch freuen würden
Sonnenschein und warme Temperaturen (wir waren im Februar zu Gast) – denn dann möchten wir auf der Sky Terrace chillen und genießen! Das Team tüftelt ein Kulinarik-Rezept aus, das der Location gerecht wird. Stichworte: Cocktails, Fingerfood – und ein goldener Sunset, dem selbst ein 007 nicht hätte widerstehen können.
Für wen es geeignet ist & Fazit
- Business-Trip
- City-Trip
- Pärchenurlaub
Der Schweizerhof Bern ist nicht nur eines von drei (bald vier – auch das Royal Savoy Lausanne hat der Chill Report bereits besucht) beeindruckenden Häusern der Bürgenstein Collection und damit seit 2008 Teil der Katara Hospitality Group, sondern auch ein “Leading Hotel of The World”.
Hotel & Spa Schweizerhof Bern
Bahnhofplatz 11, 3001 Bern, Schweiz
www.schweizerhofbern.com
2 Kommentare
Sieht schön aus – wir ch mag Bern überhaupt sehr gern 😍