Schon in wenigen Jahren soll Saudi-Arabien der Austragungsort der arabischen Winterspiele werden. Nun sind es aber wahrscheinlich nicht gerade Bilder verschneiter Berggipfel, die einem beim Gedanken an Saudi-Arabien in den Sinn kommen. Oder?
Und trotzdem wären die eine ganz gute Voraussetzung für Wintersportbewerbe. Finden wir halt. Aber der Wüstenstaat wäre nicht, was er ist, hätte man dafür nicht schon eine pragmatische Lösung gefunden. Man baut einfach, was man nicht hat. “Trojena” heißt das Projekt.
Schnee aus dem See
Trojena ist Teil des Entwicklungsprojekts NEOM. Das hat bereits für Aufsehen mit “The Line” gesorgt. Jener Stadt der Zukunft, die sich entlang einer 170 Kilometer langen Linie durch die Wüste zieht. Top: Die Megacity soll 9 Millionen Menschen eine Heimat geben. Und dabei ganz ohne Autos und Straßen auskommen. Im November 2021 begann man dafür mit den Bauarbeiten. Aktuell arbeitet man daran emsig. Zumindest, wenn man aktuellen Satellitenbildern glaubt.
Die Stadt ist aber noch nicht aus dem Boden gestampft, da gibt es auch schon weitere Pläne. Nämlich die für das erste Wintersport-Areal des Landes. Skifahren in Saudi-Arabien soll ab 2026 tatsächlich möglich sein. Mehrere Architekturfirmen beteiligten sich an den Entwürfen. Selbst so klingende Namen wie Zaha Hadid Architects findet man in der Liste. Ein zentrales Element wird jener See sein, aus dem künftig der Schnee kommt. Er wird laufend mit entsalztem Meerwasser aaus dem Golf von Aquapa ufgefüllt. Der liegt 50 Kilometer entfernt.
Winter statt Wüste
Während der Wintermonate vewendet man das Wasser für die Herstellung von Kunstschnee. Für echten Schnee ist es mit Temperaturen von 0 bis 4 Grad nämlich zu warm. Und es fällt auch nicht genug davon. Im Sommer nutzt man den See dann einfach zum Schwimmen. Zudem will man Schätze versenken, nach denen die Sommerfrischler dann tauchen können.
Die Berge, auf denen man künftig Skifahren in Saudi-Arabien kann, erheben sich von 1.500 bis auf 2.600 Meter. Die Fläche, die zur Verfügung steht, beträgt fast 60 Quadratkilometer. Davon entfallen 30 Kilometer auf Skipisten. Eines der Herzstücke des Projekts soll “The Vault” werden. Also jenes Feriendorf, in dem die Besuchenden künftig hervorragend schlafen, essen und sich vergnügen können.
Öko-Vorzeigeprojekt?
Es wird aus Villen, Chalets, Apartments und natürlich Hotels bestehen. Häuser für den Familienurlaub bis hin zu Wellness-Oasen und Dependencen aus dem Ultra-Luxussegment sind vorgesehen. Zahlreiche Shops, Restaurants, Freizeiteinrichtungen und was man sich halt sonst noch so erträumt, wird vorhanden sein. Der Bau begann im Dezember 2022.
“Trojena wird den Bergtourismus für die Welt neu definieren, indem wir einen Ort schaffen, der auf den Prinzipien der Ökotourismus basiert und unsere Behmühungen um den Erhalt der Natur und die Verbesserung der Lebensqualität der Gemeinschaft unterstreicht, was mit den Zielen der Vision 2030 des Königreichs übereinstimmt”, so seine Königliche Hoheit Mohammed bin Salman, Kronprinz und Vorsitzender des Verwaltungsrates der NEOM Company.
The Chedi kommt nach Trojena
Die ersten Hotelpartner stehen nun auch schon fest. So unterschrieb die General Hotel Management Ltd. Gruppe (GHM) kürzlich einen Vertrag mit NEOM. Die Betreiberin stilvoller und exklusiver Hotels und Resorts auf der ganzen Welt wurde mit dem Management des The Chedi Trojena beauftragt. Es entsteht eingebettet in die sogenannten “Slope Residences” auf den Berggipfeln. Das ikonische Wohndorf ist im Bereich “Relax” geplat. Das verrät auch schon, worum es im The Chedi Trojena gehen wird: Erholung, Entspannung, luxuriöse Auszeiten und Wellness auf Spitzenniveau. Kulinarik, Freizeitangebot, Service: Natürlich alles top. Darum liebt man The Chedi Hotels ja. Ebenfalls ziemlich cool wird das Design des Hotels.
Es verbindet futuristische Anklänge mit saudischen Elementen. Zeitgenössisches trifft auf Tradition. Eleganz auf entspannte Atmosphäre. „The Chedi Trojena ist ein Musterbeispiel des reichen kulturellen und ökologischen Erbes der Region. Und damit ist es eine perfekte Ergänzung unserer Sammlung von Orten für unvergleichliche Lifestyle-Erlebnisse in den verlockendsten Destinationen der Welt“, freut sich Tommy Lai, Chief Executive Officer von GHM. Und der erste Hotelpartner? Ennismore! Und dieser Hotelentwickler wiederum steht hinter 25hours Hotels und Morgans Originals. Man darf also gespannt sein!
7 Kommentare
Für mich persönlich eher schwer vorstellbar, aber vielleicht muss man auch einfach über den Tellerrand hinaus blicken.
Für uns auch – vor allem (aber nicht nur), weil wir gern mehr als 30 km Skipisten haben 🙂
sorry, ich finde das abartig und pervers und von nachhaltigkeit rede ich da nicht einmal! man koennte tausende sinnvolle dinge mit dem geld anstellen …
Yes – und eigentlich könnte man auf 30 Kilometer Skipiste auch locker verzichten, oder?
Das ist im Rahmen der aktuellen klimapolitischen Diskussionen so absurd, dass einem die Worte fehlen. Ich hoffen das das IOC niemals einem solchen Ort die Winterspiele vergibt. Aber offensichtlich kennt Größenwahn keine Grenzen.
Was ist trojena?
So heißt die Gebirgskette dort!