Urlaub mit dem Fahrrad: Genuss am Drauradweg
Kärnten. Der wunderschöne Drauradweg schlängelt sich auf insgesamt 510 Kilometern vom Bahnhof Toblach in Südtirol, durch Osttirol, Kärnten und Slowenien bis nach Varaždin in Kroatien. Er durchquert abwechslungsreiche Landschaften und Städte und zählt zu den schönsten Radwegen Europas. Auf der gesamten Strecke sorgen die rund 50 Drauradweg Wirte für eine Extraportion Genuss. Sie machen Urlaub mit dem Fahrrad zu einer höchst komfortablen Angelegenheit.
Auf Entdeckertour in 7 Etappen
Egal, ob man sich regelmäßig auf Radtouren begibt oder zum ersten Mal einen Urlaub mit dem Fahrrad plant: der Drauradweg gehört unbedingt auf die Bucket List. Er ist einer von nur vier europäischen Radwegen, den der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) mit 5 Sternen ausgezeichnet hat. Kein Wunder, ist er doch bestens ausgebaut. Selbst Menschen, die sich nur selten auf den Drahtesel schwingen, sind hier bestens aufgehoben. Er liegt an der Südbahnstrecke, so kann man bequem von vielen ÖBB-Haltestellen aus fast direkt ins Fahrradvergnügen starten.
Seinen offiziellen Ursprung hat der Drauradweg inmitten der Dolomiten in Südtirol – im kleinen Ort Toblach. Und von dort führt er bis in die Weite Pannoniens an die slowenisch-kroatische Grenze. An der Südseite der Alpen geht es vorbei an mächtigen Bergformationen, durch verträumte Dörfer, lebendige Städte und atemberaubend schöne Natur. Als Konstante begleitet die ruhig dahinfließende Drau die Radfahrer. Der besseren Übersichtlichkeit halber ist er in sieben Etappen aufgeteilt. Ganz nach dem Motto “Nichts muss, alles kann” bestimmt so jeder Radler die Länge seiner Tour selbst.
Immer mit dabei: die Drauradweg Wirte
Wer sich beim Radeln ausschließlich auf die Streckenteile in Österreich beschränken möchte, startet seine Reise am besten in Sillian in Osttirol und radelt bis nach Lavamünd an der Grenze zu Slowenien. Insgesamt heißt es dann immer noch fast 270 Kilometer bezwingen! Das klingt erstmal viel, in Wahrheit geht es so gemütlich dahin, dass man kaum merkt, wie die Kilometer verfliegen. Es lohnt sich dennoch, seine Tour auf mindestens sechs Tage auszudehnen. Entlang der Strecke gibt es nämlich einfach viel zu viel zu sehen – und ganz viel Genuss. Da einfach vorbeizubrausen, wäre fast schon fahrlässig.
Denn mehr als 50 Drauradweg Wirte haben sich einem Ziel verschrieben: Sie wollen die Qualität des Angebots für Radtouristen am Drauradweg steigern. Unter ihnen finden sich Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, Radverleiher, Radtaxis, Reparatur- und Serviceunternehmen sowie Ausflugsziele. Sie alle sind einzigartig, zeichnen sich aber durch einige Gemeinsamkeiten aus. So liegen sie zum Beispiel in unmittelbarer Nähe des Drauradweges und bieten versperrbare, sichere Radabstellplätze. Urlaub mit dem Fahrrad wird so zum Kinderspiel.
Radfahrer können die Toilette kostenlos benutzen und bei den Beherbergungsbetrieben auch für eine Nacht unterkommen. Zum Angebot gehören auch radlerfreundliche Speisen und Getränke, Trockenmöglichkeiten für nasse Radbekleidung, Reparatursets und Waschplätze. Man erkennt die Mitgliedsbetriebe an ihrem Gütezeichen. Das garantiert Radfahrern, dass sich der Betrieb den hohen Ansprüchen der Drauradweg Wirte verschrieben haben. Alle Mitgliedsbetriebe sind hier übersichtlich aufgeführt, zur einfacheren Orientierung unterwegs gibt’s auch die Drauradweg Wirte App (kostenlos für iOS und Android).
Von Sillian nach Spittal an der Drau – Highlights der Etappen 1 & 2
Wir beginnen unsere Österreichtour am Drauradweg in Sillian und radeln nach Lienz, das entspricht ungefähr der Etappe 1; den etwa 15 km langen Teil in Südtirol lassen wir aktuell einfach aus. Gemütlich geht es dahin, immer leicht bergab. Ein Zwischenstopp im Wassererlebnispark Galitzenklamm ist ebenso empfehlenswert wie der Besuch des Naturschaupfades Tassenbacher Speicher – am Weg liegt außerdem die Loacker Genusswelt in Heinfels. Hier sollte jeder Radler einkehren, um sich mit Schokolade und Waffeln einzudecken. So ein kleiner Snack für die Strecke kann ja nie schaden, oder?
Die Etappe 2 beginnt in Lienz und endet in Spittal an der Drau. Der Abschnitt ist etwa 70 Kilometer lang, das ist in rund vier Stunden Radelzeit leicht zu bewältigen. Das gibt Zeit genug, um die Almen und die malerische Landschaft zu genießen. Vor allem die Auen, ein wichtiger Lebensraum für viele Arten, prägen das Bild. Besonders idyllische Dörfer wie Oberdrauburg und Sachsenburg laden ebenfalls zu einem Stopp ein. Sie haben noch einen historischen Ortskern. Apropos historisch: die römische Ausgrabungsstätte Aguntum mit seinem Archäologischen Park vermittelt Geschichte besonders anschaulich. Nach etwas mehr als der Hälfte dieser Etappe lohnt sich ein Abstecher zum Weißensee. Er ist der am höchsten gelegene Badesee der Alpen.
Von Spittal nach Ferlach/St. Margareten – Highlights der Etappen 3 & 4
In der Kulturstadt Spittal angekommen, ist ein Besuch im eindrucksvollen Renaissanceschloss Porcia Teil des Pflichtprogramms. Im Millstätter See erfrischen wir uns kurz. Dann geht es weiter Richtung Osten, immer auf den Dämmen der Drau und mit Villach als Ziel. Auf den rund 40 Kilometern bis dahin gibt es natürlich wieder viel zu sehen. Unter anderem das Museum “Carantana” in Molzbichl. Es ist den Karantanen gewidmet, jenem Volk, aus dem einst Kärnten hervorging. Und zu Villach müssen wir nicht mehr viel sagen, oder? Südliches Flair mit vielen Bademöglichkeiten, Restaurants, Museen und Kulinarik auf höchstem Niveau sorgen für Urlaubsstimmung. Am besten, man legt hier einen ganzen Rasttag ein.
Laubwälder, Wiesen und die imposanten Gipfel der Karawanken prägen das Bild auf der Etappe 4. Etwa 52 Kilometer gilt es, hier zu bewältigen. Die Streckenführung bleibt immer nahe am Wasser. Die drei Schlösser Wernberg, Ebenau und Rosegg erheben sich märchenhaft aus der idyllischen Landschaft. Auch der Faaker See, der Silbersee und der Wörthersee sind leicht vom Weg aus erreichbar. Noch näher, nämlich direkt am Radweg, liegen die Stauseen von Feistritz und Ferlach. Das Etappenziel Ferlach ist die südlichste Stadtgemeinde Österreichs und bekannt für seine Büchsenmacher-Tradition. Dabei geht es übrigens um Waffen, nicht um Konserven…
Dem Ziel entgegen: von Ferlach/St. Margareten nach Lavamünd
Ebenso beschaulich wie in der rund 7.000 Einwohner zählenden Stadtgemeinde Ferlach geht es auch auf den 67 verbleibenden Kilometern zu. Hier radelt man meist etwas weiter entfernt vom Wasser durch das Jauntal mit seinen Laubwäldern. Als Attraktion gilt die 96 Meter hohe Jauntalbrücke. Sie ist die höchste Eisenbahnbrücke Mitteleuropas. Wer sich nach etwas Adrenalin inmitten all dieser Idylle sehnt, der kann sich hier beim Bungee Jumping in die Tiefe stürzen.
Weitere Etappen – grenzenloses Radvergnügen
Für Urlaub mit dem Fahrrad spricht derzeit noch viel mehr, als sonst. Denn man bewegt sich draußen an der frischen Luft, hat automatisch Abstand zu seinen Mitmenschen und erlebt Entschleunigung pur. Wer das Vergnügen grenzenlos machen will, radelt von Lavamünd einfach noch 80 Kilometer weiter nach Slowenien bis nach Maribor. Europas Kulturhauptstadt 2012 hat viel zu bieten – und dennoch ist hier noch nicht Schluss. Wer will, hat noch weitere 86 Kilometer vor sich. Durch das Drau Feld geht es nämlich bis nach Varaždin an die kroatische Grenze.
Informationen zu den Drauradweg Wirten: www.drauradwegwirte.at
Informationen zum Drauradweg: www.drauradweg.com
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