Viele Menschen können sich erinnern, was sie an bestimmten Tagen, die Meilensteine der Geschichte darstellten, getan haben. Meistens gibt es dazu eine spannende Hintergrundgeschichte. Ich muss nun mit dem Gedanken leben, einen wichtigen Moment in der Sportgeschichte fast verpasst zu haben. Am Samstag bin ich nämlich nach ungefähr zehnmal Snooze-Button drücken und Wecker gegen die Wand schmeißen erst um halb neun aufgestanden. Bis ich dann beim Laptop war, war es neun. Und um zehn war’s dann auch schon vorbei: Eliud Kipchoge hat in Wien, auf dem Asphalt der Praterallee, Laufgeschichte geschrieben. Als erster Mensch ever ist er einen Marathon in unter 2 Stunden gelaufen. Er ist die 42,2 Kilometer in 1:59:40 gelaufen. Und ich? Ich muss den Rest meines Leben damit klarkommen, dass ich diesen geschichtsträchtigen Moment unglamourös daheim im Pyjama beim Frühstück miterlebt habe.
Und es war so spannend! Dieser Mensch ist schneller gelaufen, als mein Puch Maxi Moped je gefahren ist. Eliud Kipchoge hat auch länger am Stück durchgehalten, als das mein Puch Maxi Moped getan hat. In der Zeit, die er für 10 Kilometer braucht, laufe ich maximal fünf. Und das auch nur einmal, während er das Tempo 2 Stunden lang durchgehalten hat. 2 Minuten 50 für den Kilometer – morgens brauche ich oft so lang vom Bett zur Kaffeemaschine. Oke, Kipchoge. Ich shreddere jetzt meine Laufschuhe. Es gibt nichts mehr, was ich im Laufsport erreichen könnte, haha! Apropos erreichen: Kipchoge hat ja gemeint, Grenzen wären nur im Kopf. Alles sei möglich. Ah ja? Der hat noch nie versucht, die korrekte Menge Spaghetti für eine Person zu kochen. Oder meine Fotosammlung zu ordnen 😉
Außerdem: Wir nähern uns schon wieder rasant der Jahres-Ziellinie. Ab jetzt werden die Tage zwar wieder finsterer, aber sie fliegen auch nur so an uns vorbei. Sie kipchogen quasi dahin. Habt ihr euch schon Gedanken über Weihnachtsgeschenke gemacht? Das ist ein #servicepost.
Ein weiteres weltbewegendes Ereignis (für mich) war das David Hasselhoff Konzert in der Stadthalle. Der Mensch ist 67, hat keinen einzigen Ton getroffen, aber die Halle hat ihn gefeiert. So möchte ich auch mal sein, wenn ich in seinem Alter bin.
Eine schöne Woche wünscht euch
die Frau Hilmbauer