Im aktuellen Interview der Woche steht uns der Fernsehkoch und Buchautor (unter anderem “The Great Outdoors: Winterküche”) Markus Sämmer Rede und Antwort. Der gelernte Flugtriebwerk-Mechaniker absolvierte seine Ausbildung zum Koch in der Münchner Gastronomie, bevor er 2004 sein Catering-Unternehmen gründete. Als Kletterer, Surfer, Mountainbiker, Bergsteiger und Alpinist weiß er, was abenteuerlustige Menschen gern essen und wie man auch unterwegs nicht auf gute Küche verzichten muss. Markus Sämmer hatte außerdem schon einige Auftritte im deutschen Fernsehen und ist gern mit dem Camper unterwegs.
Herr Sämmer, Ihre liebste Urlaubs- und Reiseform ist der Abenteuer- und Outdoorurlaub, oder? Warum?
Neuland zu entdecken, Menschen vor Ort kennenzulernen und in fremde Küchen zu schauen fasziniert mich. Dabei meinen Sportarten nachzukommen macht mich glücklich und bringt mich oft an Orte weitab des Tourismus, manchmal sogar weitab der Zivilisation. So wie zum Beispiel damals auf meiner Expedition in die Peruanischen Anden 2011. Ich konnte da innerhalb von sechs Wochen sechs Mal 6.000er Berge besteigen 🙂
Waren Sie schon immer outdoorbegeistert oder mussten Sie das erst für sich entdecken?
Ich bin ein echtes Landei und war schon mit drei Jahren mit meinem Opa beim Schwammerl suchen, mit fünf beim Angeln am See und fahre quasi schon mein Leben lang Ski. Also ja, ich war schon immer begeistert vom Draußensein in der Natur.
Wohin ging der letzte Urlaub und was war das Beste daran?
Wir waren mit dem Camper auf den Mittelmeer-Inseln unterwegs. Korsika, Maddalena, Sardinien. Das Beste daran war, wir hatten sechs Wochen Elternzeit und somit viel Zeit, mal wieder etwas Neuland zu entdecken.
Wohin geht es als nächstes?
In die Alpen um Skitouren und im Frühjahr nach Schottland, so wie es aussieht.
Wem haben Sie zuletzt eine Postkarte geschickt?
Meiner Mama.
Was ist für Sie der schönste Ort der Welt – und warum?
Es gibt keinen Ort, den ich als einzigen nennen könnte… außer draußen in der Natur. Egal, ob auf einem Berggipfel, auf dem heimischen See vor der Haustüre oder auf dem offenen Meer. Die Schönheit der Natur zu sehen und ihre Kraft zu spüren macht viele Orte zum schönsten auf der Welt. Einziger Störfaktor ist meist der Mensch.
Womit bringt man Sie im Urlaub bzw. auf Reisen auf die Palme?
Mit der “typisch deutschen Art”… wenn Leute über alles meckern und sich permanent über alles beschweren. Die sollen lieber zuhause bleiben, wenn’s da so viel schöner ist… 😉
Was steht ganz oben auf der Bucket-List?
Alaska!
Was muss man sich unbedingt ansehen, wenn man in Ihre Heimat Bayern kommt?
Den Ammersee!
Was ist auf jeder Reise fix mit dabei?
Ein scharfes, klappbares Kochmesser, ein kleines Notizbuch, eine Stirnlampe und meist eine Angelrute.
Wo haben Sie bisher am besten gegessen? Und was?
Oh, da gibt es wirklich sehr viel. Länder, die mich kulinarisch total überrascht haben, waren Peru und Hong Kong. Das peruanische Cevice ist wirklich Sterneküchen-tauglich und doch kommt es mit wenigen, jedoch sehr frischen Zutaten aus. Die Hong Kong-Küche ist sehr bunt, vielfältig und nicht nur von China beeinflusst. Hier isst man köstliche Wollhankrabben, geschmorte Tauben (samt Kopf) oder wählt den Fisch noch lebend aus, dazu gibt es exotische Gemüse und natürlich Reis! Abenteuer garantiert.
Woher nehmen Sie Ihre Ideen und Inspirationen für Ihre Rezepte?
Von meinen Reisen zu meinen, zum anderen aber auch aus meiner Zeit in der Spitzengastronomie. Ich versuche immer, mich von regionalen Zutaten inspirieren zu lassen und mache daraus mal klassische und mal exotische Gerichte.
Wissen Sie noch, was das erste Gericht war, das Sie je gekocht haben?
Ich habe schon als kleiner Bub gerne bei meinen Omas mitgekocht. Servietten-Knödel konnte ich schon früh, aber mein erstes Meisterstück waren heiße, flambierte Himbeeren… vor allem die roten Flecken an der ganzen Wand… 😀
Markus Sämmer Markus Sämmer Markus Sämmer Markus Sämmer Markus Sämmer Markus Sämmer