Die Prechtlgut-Chefs Manuel Aster und Carina Neumann im Interview
Manuel Aster und Carina Neumann sind die Chefs des Bergdorf Prechtlgut. Wir haben das dynamische Paar im Prechtlstadl (wo übrigens hervorragendes Essen kredenzt wird!) zum Interview der Woche getroffen und die beiden eingehend zu ihren Urlaubsgewohnheiten und ihrer neuen Aufgabe “Chaletdorf” befragt. Wer sich als Gast hier einmietet, wird ihnen mit Sicherheit begegnen, denn der persönliche Kontakt zu den Kunden ist Manuel Aster und Carina Neumann enorm wichtig.
Wenn Sie privat verreisen, machen Sie dann Pauschalurlaub oder alles selber und individuell geplant?
Carina Neumann: Wir machen’s immer selber. Wir suchen uns selber zusammen, was uns gefällt.
Manuel Aster: Die Carina macht das alles
Also macht Carina Individualurlaub und Sie machen Pauschalurlaub?
Manuel Aster: Ja, so ungefähr!
Und ist das dann eher Luxus- oder Abenteuerurlaub?
Carina Neumann: Eher Luxus als Abenteuer. Abenteuer haben wir daheim ja eh genug.
Wohin ging denn der letzte Urlaub?
Carina: Unser letzter richtiger Privaturlaub ging nach Thailand, nach Koh Samui. Das war super.
Was war das Beste daran?
Carina: Für mich die Leute. Die haben einfach so eine coole Kultur. Die Menschen sind freundlich, man fühlt sich gleich aufgehoben. Der wahnsinnig schöne Strand…
Manuel Aster: Und das Meer natürlich!
Wo soll es als nächstes hingehen? Gibt’s soetwas wie Urlaub in Ihrer Jahresplanung überhaupt künftig?
Carina: Ja, schon, doch. Urlaub gehört dazu. Wenn’s nach mir geht, dann geht es als nächstes nach New York.
Manuel: Und wenn’s nach mir geht, dann frag’ ich mich: ja, nur wann? New York wäre zum ersten Mal für uns beide.
Was steht noch ganz oben auf Ihrer Bucket-List?
Carina: Einmal Silvester in New York feiern. So richtig am Time Square… wenn der Ball runterfällt… das wär mein Bucket-List-Ziel.
Manuel (lacht): In der Pension dann! Ich würde mir gern mal Bali oder die Malediven anschauen.
Was sollte man sich unbedingt anschauen, wenn man zu euch nach Wagrain kommt? Natürlich abgesehen vom Prechtlgut.
Carina: Im Winter – finde ich persönlich – muss man unbedingt mal auf der Hachaualm beim Hachau Franz gewesen sein.
Manuel: Ja. Das ist ein sehr uriger Hüttenwirt, eigentlich ein Unikat, aus Wagrain. Der kennt fast jeden Gast, der einmal bei ihm in der Hütte war, mit Vornamen und Nachnamen. Egal, ob der erst zwei oder drei Jahre später wieder kommt. Und die Atmosphäre ist auch toll.
Womit bringt man Sie im Urlaub auf die Palme?
Manuel: Ich kann da nicht viel sagen. Ich setz mich ins Flugzeug und schlaf’…
Carina: Wenn wir reisen, dann wollen wir das auch genießen. Da haben wir schon so eine Ruhe, dass uns dann wenig aus der Ruhe bringt. Wir lassen uns da einfach nicht ärgern.
Was ist auf Reisen immer mit dabei?
Carina: Der Fotoapparat und ein gutes Buch!
Manuel (lacht): Drei Koffer von Carina und einer von mir!
Die Idee für das Bergdorf Prechtlgut gibt’s jetzt ja schon drei Jahre, oder?
Manuel: Ich hab’ mir das schon länger mal gedacht, dass ich so ein Chaletdorf bauen will. Nur hat der Baugrund dazu gefehlt. 2015 im Sommer habe ich dann erfahren, dass dieses Grundstück zum Verkauf steht. Wir waren da im Urlaub auf Koh Samui. Und als ich da auf der Liege lag, war mir fad. Ich hab ins Handy geschaut und eben gesehen, dass der Grund hier zum Verkauf steht. Und dann hab ich den halt gekauft. Das hat sich zufällig ergeben. Wir hatten auf Koh Samui ein super Hotel mit einem tollen Strand…
Carina: Ja, und dann hat er gemeint, er geht jetzt mal eine Runde schauen, er kann nicht mehr liegen. Und dann kommt er zurück und meint: “Du, ich hätte jetzt einen Grund!”
Manuel: Sie hat zuerst gemeint, ich will auf Koh Samui einen Grund kaufen!
Carina: Ja, das war mein erster Gedanke. Aber Manuel hat dann den Kauf aus Thailand noch fix gemacht. Übers Handy haben wir den Grund in Wagrain gekauft.
Manuel: Ich habe die Verkäuferin gekannt. Ich hab’ die angerufen und ihr gesagt, dass ich den Grund haben will. Sie hat ihn mir dann reserviert und als wir wieder da waren, haben wir darüber geredet. Das hat dann gleich gepasst.
Wie reagieren Freunde, Eltern, Verwandte, wenn man als junges Paar sagt: “Wir bauen ein Chaletdorf!”?
Manuel: Ganz am Anfang ist das nicht so richtig wahrgenommen worden. Ich habe meine Vision gehabt, der Grund selber war keine Tragödie, da haben die nicht so schockiert reagiert.
Carina: Es war eigentlich ganz viel Unterstützung da.
Manuel: Vor allem von den Eltern! Von den Freunden auch. Du hast zwar immer irgendwo ein paar Neider dabei…
Carina: Skeptiker halt…
Wie sieht denn nun der “typische” Gast am Prechtlgut aus?
Manuel: Wir haben gesagt, Familien, Geschäftsmänner und -frauen… aber wir erwischen die Gäste quer durch die Bank.
Carina: Uns war auch wichtig, dass wir etwas schaffen, das es so noch nicht gibt. Dass wir einem Gast ermöglichen können, richtig abzuschalten, dass er das Gefühl hat, er kann von dem stressigen Alltag – egal, ob Geschäftsmann, Geschäftsfrau, Mutter, Vater… – einfach mal abschalten.
Manuel: Am Anfang hat sich keiner so richtig vorstellen können, was wir da vorhaben. Die Carina ist aus einem ganz anderen Gewerbe gekommen und ich vom Bau – das hat sich halt keiner vorstellen können, wie unser Plan in dieses Grundstück reinpassen soll. Die Wiese war vom Prechtlstadl bis hinauf zum letzten Chalet ein Hang. Das war natürlich schwierig, und viele konnten nicht richtig realisieren, was da jetzt passiert.
Wie nervös wart ihr denn bei der Eröffnung am 1. Dezember?
Manuel: Auf einer Skala von 1 bis 10 habe ich – glaube ich – 0 gehabt. Erst als am Eröffnungstag richtig der Ansturm kam, da hab ich mir schon gedacht “Oh Gott, wie sollen wir das schaffen?”. Da waren insgesamt über 1.000 Menschen da.
Carina: Ich war bis zum Schluss, dadurch, dass die Handwerker so spät rausgegangen sind, nur im Tun. Das Denken kommt erst jetzt. Das Realisieren, was jetzt eigentlich passiert ist.
Manuel: Bis jetzt war es immer stressig, wir hatten nie Zeit, um abzuschalten.
Habt ihr die Chalets vorher ausprobiert?
Carina: Nein.
Manuel: Wir haben keine Zeit gehabt. Wir haben die Matratzen erst am Freitag bekommen. Und am Samstag sind die ersten Gäste gekommen.
Carina: Es war wirklich so, dass wir einfach keine Zeit hatten.
Manuel: Wir wollten’s ja eigentlich machen.
Carina: Ja, wir wollten in der letzten Woche, bevor wir aufsperren, selber mal in einem Chalet wohnen und es ausprobieren. Damit man die Kleinigkeiten sieht. Dadurch, dass die Handwerker bis am Freitag um 17 Uhr da waren und um 17 Uhr 10 die ersten Gäste im Prechtlstadl unten eingetrudelt sind, ist sich das einfach nicht mehr ausgegangen.
Manuel: Heroben sind die Gäste reingekommen, herunten haben die Maler noch die WCs ausgemalt.
Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Wir haben hier ja schon ausführlicher über das Bergdorf Prechtlgut berichtet und können jedem nur empfehlen, selbst einmal vorbei zu schauen: www.prechtlgut.at