Interview mit Gastronomin Sabrina Royer
Sie ist jung, gerade Mama geworden und strahlt wie das blühende Leben: Wir haben fürs Interview der Woche Sabrina Royer-Vdovitchenko getroffen, die bereits eine beachtliche Karriere hinter sich hat. Nach ihrem Tourismusstudium in Krems ging sie zunächst nach London, um dort Luxury Brand Management zu studieren. Die Erfahrung war in jeder Hinsicht bereichernd, denn schon in der Schulzeit wollte Royer selbstständig sein – und London hat ihr dafür den zusätzlichen Anstoß gegeben. Nachdem sie vier Jahre lang das Kolin geführt hat, ist sie jetzt die Inhaberin der OMU Bar im 9. Bezirk in Wien. Wie sie reist und was sie umtreibt, verriet sie uns im Gespräch.
Frau Royer, Pauschalurlaub oder individuell? Eher Luxus oder Abenteuer? Wie verreisen Sie privat am liebsten?
Individuell! Wahrscheinlich aber weder Luxus noch komplett abenteuerlich. Meist ist es so eine Mischung, ein paar Tage Abenteuer, dann wieder zurück in die Zivilisation. Es kommt auch ein bisschen auf die Destination an.
Wohin ging die letzte Reise?
Die letzte Reise war Indonesien, Bali im letzten Sommer. Es war schön, aber ich hatte mir Bali ein bisschen anders vorgestellt. Es war sehenswert, aber ich würde vielleicht nicht nochmal hinfahren. Wenn man schon bereit ist, so eine lange Anreise in Kauf zu nehmen, dann gibt’s für mich noch interessantere Orte auf der Welt. Ich muss aber zugeben, dass wir dort hauptsächlich Strandurlaub gemacht haben.
Was haben Sie auf jeder Reise immer mit dabei?
Eine kleine Reiseapotheke und die Dinge, die man halt so braucht. In den letzten Jahren war leider oft auch der Laptop – also die Arbeit – mit dabei.
Und womit bringt man Sie auf Reisen auf die Palme?
Klassische Dinge wie Komplikationen, also lange Verspätungen zum Beispiel. Ich bin nicht so der geduldige Mensch.
Wenn man in Ihre Heimatstadt Wien kommt, was sollte man dann auf jeden Fall anschauen?
Natürlich sollte man in der OMU Bar vorbei schauen! Und wenn wir Freunde zu Besuch in Wien haben, dann gehen wir meistens in coole Restaurants, aber auch gerne in Parks. Unsere Favoriten sind der Türkenschanzpark, der Schwarzenbergpark und die Alte Donau. Wir versuchen den Leuten immer zu zeigen, dass es sehr grün ist. Ich gehe auch sehr gerne spazieren, da kann ich gut abschalten und neue Energie tanken.
Kann man als Gastronomin in eine Bar oder in ein Restaurant gehen und auch einfach mal nur Gast sein?
Nein, man denkt schon auch immer an das eigene Unternehmen. Das kann man fast gar nicht unterdrücken, das passiert fast automatisch. So holt man sich Inspirationen und sieht, was man selbst verbessern könnte, was man dazulernen kann, man merkt, wie es andere machen. Dasselbe gilt aber auch fürs Reisen. Das ist immer eine gute Gelegenheit, auch andere Ideen aufzugreifen.
Das klingt nach Herausforderung…
Ja, es ist schwierig. Man kann sich nie 100 Prozent sicher sein – es ist eine Mischung aus Mitbewerbs- und Trendbeobachtung und eigenem Bauchgefühl. Man muss auch die eigenen Gäste kennen.
Apropos Ideen und Neues: Die OMU Bar gibt es nun ja schon zwei Jahre. Wohin hat sie sich entwickelt?
In den letzten Jahren hat sich viel getan, auch in Wien. Vor fünf Jahren hat es noch viel weniger Angebot gegeben, jetzt ist alles viel moderner geworden, dauernd sperrt Neues auf. Es gibt den Trend, immer wieder etwas Neues sehen zu wollen und ausprobieren zu wollen. Das macht es für uns schwer, es erhöht den Druck. Die Zeiträume, in denen man Neues bieten soll, werden immer kürzer. Zu schnell darf man aber auch nicht sein, sonst sind die Gäste verwirrt. Das ist immer so eine Art Spagat.
Und zum Thema Trend: Ist Gin noch das Ding?
Ja, momentan schon noch. Es ebbt zwar ein bisschen ab, aber Gin wird noch am meisten nachgefragt. Ein bisschen pushen und steuern das auch die Getränkefirmen. Wir versuchen zwar, mit dem Trend zu gehen, wollen aber trotzdem unserer Linie treu bleiben. Natürlich nehmen wir Trends auch mit auf, aber wir schlachten nicht jeden Trend extrem aus. Natürlich gibt es bei uns auch immer wieder etwas Neues, aber eben auch das Altbekannte und Bewährte.
Wer fühlt sich in der OMU Bar besonders wohl?
Gäste, die sich für die Barszene interessieren auf jeden Fall. Die Atmosphäre bei uns ist etwas anspruchsvoller. Wir haben zwar ein großes Cocktailangebot, sind aber keine klassische Cocktailbar. Wir sind auch Eventlocation und ein stilvoller Rahmen für Pop-Up-Geschichten und Produktpräsentationen. Wir haben auch immer wieder Veranstaltungen, so wie After Work und Pub Quiz. Es lohnt sich, immer wieder auf der Website oder auf der Facebook-Seite vorbei zu schauen, da posten wir immer die aktuellen Termine.
Was ist Ihr Lieblingsdrink?
Ich mag gerne simple Cocktails mit wenigen Zutaten, die nicht zu süß sind. Sehr gern mag ich Wermut mit einem Schuss Soda auf Eis.
Übrigens: OMU ist japanisch und bedeutet Papagei.
www.omu.bar