Es liest sich wie ein schlechter Krimi. Aber tatsächlich wurden am Airport von Teneriffa Mitte Dezember 14 Flughafen Mitarbeiter verhaftet. Der Verdacht: Diebstahl von Waren aus dem Gepäck der Passagiere. Angeblich beläuft sich die Schadenssumme auf rund € 2 Mio.
Langfinger im Großgepäck
Sur-Reina Sofia: so der klingende Name des betroffenen Flughafens in Teneriffa. Er ist jener mit dem siebtgrößten Passagieraufkommen in ganz Spanien. Rund 10,8 Millionen Passagiere fertigte er vergangenen Jahr ab. Kein Wunder, ist Teneriffa doch ein beliebtes Reiseziel. Die kanarische Tourismusministerin, Jéssica de León, verkündete im September in einer Parlamentsrede: “Wenn sich diese Trends verfestigen, könnten die Kanarischen Inseln 2023 den 2017 erreichten Touristenrekord von 16,2 Millionen Besuchern übertreffen und gleichzeitig einen historischen Umsatz von 19 Milliarden Euro erzielen“.
Ein Umstand, von dem auch die Flughafen Mitarbeitenden scheinbar etwas haben wollten. Denn 14 von ihnen bedienten sich fleißig am Gepäck der Reisenden. Sie stahlen Gegenstände und Bargeld im Wert von rund € 2 Mio. Euro direkt aus den Koffern des eingecheckten Gepäcks. Rund € 13.000,− davon in Form von Bargeld. Die Guardia Civil verhaftete die Verdächtigen. Es wird vermutet, dass noch 20 weitere Mitarbeitende Teil des “Unternehmens” waren.
Uhren, Schmuck und Handys
Dass die Flughafen Mitarbeiter verhaftet wurden, ist den zunehmenden Beschwerden durch Reisende zu verdanken. Sie hatten bemerkt, dass aus ihren Gepäckstücken Wertgegenstände fehlten. Die Behörden konnten 29 Luxusuhren, 22 Handys, weitere elektronische Gegenstände und 120 Schmuckstücke sicherstellen. Die Langfinger dürften während des Be- und Entladeprozesses der Flugzeuge zugeschlagen haben.
Die Verdächtigen sehen sich nun mit einer Anklage wegen Beteiligung in einer kriminellen Gruppierung, Raub unter Gewaltanwendung und Geldwäsche konfrontiert. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Diebstähle in große Stil auf einem Flughafen in Spanien vorkommen. So entwendeten Diebe von russischen Reisenden am Flughafen Barcelona Bargeld und Schmuck im Wert von € 8,2 Mio.