Das Conrad Maldives kennt man nicht nur als luxuriöses Hideaway auf den Malediven. Man kennt es auch als Island of Firsts. Schließlich war das ursprünglich 1997 erstmals eröffnete Resort eines, das in vielerlei Hinsicht wegweisend für die Konzepte war, die man heute auf den Trauminseln im Indischen Ozean kennt. Nicht nur für das erste Unterwasserrestaurant auf den Malediven zeichnet es verantwortlich.
Conrad Maldives als Pionier
Das wunderschöne Resort war beispielsweise das erste auf den Malediven, das mehrere Inseln miteinander verknüpfte: Auf einer Insel leben die Angestellten des Conrad Maldives, auf zwei weiteren, mit einer 500 Meter langen Brücke verbundenen Inseln, erstreckt sich das Resort. Außerdem war es das erste Resort im Indischen Ozean mit einem unterirdischen Weinkeller. Auch das Konzept, gefeierte Küchenchefs einfliegen zu lassen, stammt von hier. So richtig aufsehenerregend war jedoch die Eröffnung des ersten Unterwasserrestaurant auf den Malediven – und in der ganzen Welt.
Es trägt den Namen Ithaa, dhivehi für “Perlmutt” oder “Perle”, und liegt 5 Meter unter der Wasseroberfläche. Geplant in Neuseeland und gefertigt in Singapur handelt es sich um einen fünf Meter breiten Bogen aus Acylglas, der auf vier Stahlrohren am Meeresgrund ruht. Gästen eröffnet sich dadurch ein 180 Grad Blick auf die umliegende Unterwasserwelt. Der Transport der Konstruktion von Singapur an ihren Bestimmungsort dauerte 16 Tage, sie wiegt 175 Tonnen. Mehr als 50 Helfende waren dafür vor Ort. Seine feierliche Eröffnung feierte das Ithaa schließlich am 15. April 2005.
Essen im Unterwasserrestaurant
Doch wie ist das Essen im Unterwasserrestaurant? Lohnt es sich? Eines vorweg: das Erlebnis ist unvergleichlich und sogar besser, als das Videos und Bilder im Internet suggerieren. Als Gast nähert man sich dem Restaurant über einen Steg. Man durchquert einen kleinen Vorraum, in dem sich auch die Waschräume befinden, und schreitet dann (barfuß!) eine breite, hölzerne Treppe nach unten. Dann geht es den meisten Meschen ähnlich.
Sie bleiben erstmal wie angewurzelt stehen. Denn über dem Acrylglasboden und an der vorderen, durchsichtigen Wand entlang schwimmen Riffhaie und bunte Fische in immens großer Zahl. Je nachdem, ob man zum Lunch oder Dinner kommt, ist die Atmosphäre unterschiedlich. Tagsüber ist es besonders hell, es lohnt sich tatsächlich, eine Sonnenbrille mitzubringen. Klingt komisch, ist aber so. Abends machen strategisch positionierte Scheinwerfer das Erlebnis fast mystisch.
Was steht auf der Speisekarte des Ithaa?
Zum Lunch offeriert das Unterwasserrestaurant ein viergängiges Menü. Auf ein Bluefin Tuna Tartar, das feine Noten dank Kaluga Kaviar und Frühlingszwiebeln involviert, folgt eine Lobster und Crab Terrine. Der Geschmack des Hummers und der Krabbe wird dabei von süßer Melone unterstrichen. Allerdings muss man schon Fan von Terrinen sein, um diesen Gang adäquat feiern zu können. Wir sind es nicht. Als Palate Cleanser steht dann ein Sorbet aus Himbeere und Ingwer am Menu des Ithaa. Serviert in einer Steinschale ist es durchaus großartig.
Als Hauptgang macht man sich schließlich an ein wundervoll zartes Black Angus Tournedo mit Kräutermantel. Begleitet von einem gegrillte Austernpilz, cremigen Kartoffeln und Spinatpüree sowie verfeinert mit Rosmarin Jus erfreut es Fleischliebhabende auf ganzer Linie. Seinen Abschluss findet der viergängige Lunch mit einer Passionsfrucht Pavlova, verziert von frsichen Beeren und Mango Coulis. Die vierg Gänge sind gut aufeinander abgestimmt und machen Spaß. Man hat danach nicht das Gefühl, erstmal schlafen gehen zu müssen. Die vorbeiziehende Meeresfauna beäugt gefühlt die Meeresfrüchte-Gänge etwas kritisch, ist aber etwas, an dem man sich gar nicht sattsehen kann.
Dinner im Ithaa
Fürs Abendessen im ersten und mittlerweile nicht mehr einzigen Unterwasserrestaurant auf den Malediven muss man etwas mehr Zeit mitbringen. Nach einem Aperitif aus Krabbe und Kaviar sowie Amuse Bouche aus Jackfish, Kokosnuss und Yuzu geht’s nämlich im dritten Gang erst an den Appetizer. Lobster mit Spargel bereitet den Weg für das Entrée: Yellowfin Tuna mit Sesam-Kruste und Karottenpüree.
Als Palate Cleanser bringt man ein Lemongrass-Basilikum-Sorbet. So gereinigt, entfalten sich die unterschiedlichen Geschmackskomponenten des Hauptganges ideal. Australisches Wagyu Beef Tenderloin Steak schmiegt sich an Kartoffel-Mousseline, glasierte Babykarotten, Trüffel-Jus und Morcheln. Wahlweise gibt’s Chilenischen Seebarsch. Sein Finale findet das achtgängige Menü in Grand Cru Chocolate Parfait mit Himbeer-Confit.
Reservierung im Ithaa
Natürlich serviert man im Ithaa auch vegetarische Optionen, allerdings sollte man bereits bei der Buchung angeben, dass man gern die fleischlose Variante haben möchte. Interessanterweise gibt es diese Option erst seit zwei Jahren, aber dafür ist das pflanzenbasierte Menü umso durchdachter. Die Preise für den Lunch (Food only) beginnen bei ca. $ 240,–, während man fürs Dinner ab ca. $ 390,– (ebenfalls ohne Getränke) einkalkulieren muss.
Zusätzlich gibt es eine Visiting Hour, für die man $ 155,− bezahlt. Inkludiert sind Canapées und ein Glas Champagner. Natürlich ohne Steuern, die kommen da noch dazu und belaufen sich derzeit auf 10 Prozent Servicegebühr und 12 Prozent Touristensteuer. Empfehlen wir einen Besuch des Ithaa? Unbedingt! Es ist schon einmalig, umgeben von so viel Unterwasserwelt zu essen. Das Ithaa war das erste seiner Art und ist allein dadurch schon etwas Besonderes. Temperaturtechnisch muss man sich keine Gedanken machen: Es gibt Klima-Anlage.
Ithaa at Conrad Maldives
Rangali Island Alifu Dhaalu Atoll, 20077, Malediven
