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Freiluft Oper am Eislaufplatz: Kann das was?

Der Wiener Opernsommer 2025 ist erst die zweite Auflage des Events. Doch was an Routine fehlt, macht man mit Charme auf jeden Fall wett.
Wiener Opernsommer 2025 Wiener Opernsommer 2025
© The Chill Report

Es ist ein drückend heißer Nachmittag und die Aussicht, in die Wiener Innenstadt fahren zu müssen, ist eine, die Gedanken an Schweißpfützen und schmelzende Lippenstifte in der Handtasche heraufbeschwört. Doch dann die Überraschung: Über den Eislaufvereinsplatz am Heumarkt, wo der Wiener Opernsommer 2025 stattfindet, weht ein angenehmes Lüftchen. Die Sonne steht zu Vorstellungsbeginn um 20 Uhr bereits so niedrig, dass der Großteil des Platzes im Schatten liegt. Der mitgebrachte Fächer bleibt in der Handtasche, der Operngenuss verspricht ein angenehmer zu werden.

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Vorpremie von “La Traviata”

Tatsächlich ist die Atmosphäre am Wiener Eislaufvereinsplatz ziemlich einzigaritig. Man hat das Gefühl, in einem Opernhaus zu sitzen, dessen Dach fehlt – auch wenn die Wandverkleidungen und das Bühnenbild bei dieser Generalprobe (denn nichts anderes ist eine “Vorpremiere”) noch nicht ganz fertig sind. Die Grandezza lässt sich bereits sehr gut erahnen. Spätestens zur heutigen Premiere ist dann alles fertig, verspricht Intendant Joji Hattori bei seiner charmanten Begrüßung. Während in dieser Hinsicht vom Publikum Imagination gefordert ist, brauchte es vonseiten des Casts Improvisation.

Joji Hattori, Wiener Opernsommer 2025
© The Chill Report
Joji Hattori, Wiener Opernsommer 2025
© The Chill Report

Denn ausgerechnet David Kerber, der die große männliche Hauptrolle des Alfredo singt, war krank. Einspringen musste Aaron McInnis, ansonsten in der kleineren Tenorrolle des Gaston zu sehen. Weil nun Gaston “fehlte”, kam Regisseur Dominik Am Zehnhoff-Söns zum Einsatz. Beide mit einer Sicherheit, die keinen Zweifel an der Brillanz der Männer ließ. Apropos Brillanz: Karl Markovics in der Rolle Guiseppe Verdis, der mit Wiener Schmäh durch die Stücke führt, macht den Wiener Opernsommer 2025 zu einem Abend, an dem trotz Liebe, Leidenschaft, Tod und Trauer auch der Humor einen großen Anteil hat.

Wiener Opernsommer 2025: sehenswert?

Wie die meisten Hauptrollen ist auch Kurtisane Violetta Valéry doppelt gecastet. Sechs der zwölf Aufführungen bestreitet Christina Pasaroiu, inklusive der heutigen Premiere am 1. Juli. Mit ihr alternierend singt Nathalie Pena-Comas vom seltsamen Gefühl der Liebe (“È strano!… Ah, fors’è lui“) und der ewigen Freiheit (“Sempre Libera“). Pena-Comas bestritt auch die Vorpremiere und überzeugte nicht nur durch ihre Stimmgewalt, sondern auch ihr nuanciertes Schauspiel. Ein Zittern der Hände, eine gehobene Augenbraue, die Art, wie sie ihr Kinn hebt: SIe gibt Violetta unglaublich viel Charakter.

Wiener Opernsommer 2025
© The Chill Report
Bühnenbild am Heumarkt
© The Chill Report

Unserer Meinung nach ist der Wiener Opernsommer 2025 absolut sehenswert! Das Ambiente ist locker, aber stilvoll. Wien beweist einmal mehr, dass Kultur auch niederschwellig zugänglich sein sollte. Durch das Setting wird klar, wie tief verwoben diese Stadt mit klassischer Musik ist – Anrainer in Ruderleiberln, die das Geschehen auf ihren Balkonen gebannt mitverfolgen, sind nur ein weiteres Zeichen dafür.

Die wichtigsten Infos zum Wiener Opernsommer 2025

  • Die Spielstätte ist Freiluft; Aufführungen finden auch bei schlechtem Wetter statt. Entsprechend kleiden! Obwohl der Zugang niederschwellig ist, spricht nichts gegen elegante Kleidung.
  • Es gibt vor Ort Getränke und kleine Speisen.
  • Die “La Traviata” umfasst drei Akte, es gibt eine Pause. Ende ist gegen 23 Uhr.
  • Gesungen wird das Originallibretto – also auf Italienisch. Übers Handy und einen QR-Code, den man vor Ort scannen kann, ist der Text auf Deutsch, Englisch und einige weitere Sprachen mitzulesen.
  • Insgesamt gibt es 12 Vorstellungen, Premiere ist am 1. Juli 2025. Tickets sind ab € 49,– erhältlich.


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