Während der Olympischen Spiele waren die Augen der Welt auf Frankreich gerichtet – genauer: auf Paris. Für einen Moment schien man zu vergessen, dass Frankreich so viel mehr zu bieten hat als nur seine Hauptstadt. Denn da wäre zum Beispiel am anderen Ende des Landes die Carmague. Eine Region, von der man viel zu selten hört. Das ist einerseits schade, weil sie mindestens so atemberaubend hübsch wie der Rest von Südfrankreich ist. Und andererseits, weil hier vor kurzem das wunderschöne neue Hotel Les Bains Gardians eröffnete.
Was kann man in der Carmague erleben?
Bei “Provence” denkt man automatisch an Lavendel. Bei “Cannes” an die Filmfestspiele. Und bei “Marseille” an Seife. Woran denkt man bei “Camargue”? Wer sich ein bisschen auskennt, wird wahrscheinlich die Natur vor Augen haben. Denn fast die gesamte Camargue ist ein Landschaftsschutzgebiet. Und ein großer Teil davon ist ein Naturschutzgebiet. Das wiederum ist Heimat von über 400 Wasservogelarten. So kann man in der Camargue zum Beispiel die hellrosa Flamingos bewundern. Sie leben an den zahlreichen und flachen Seen, die die Landschaft hier prägen. Teil des Naturschauspiels sind weiters die weißen Camargue-Pfede, die in Herden zusammenleben. Diese Pferderasse ist hier endemisch.
Außerdem gibt es in der Region Camargue-Stiere. Auch sie leben in der Natur. Was auf den ersten Blick nicht ganz klar ist: Sowohl Pferde als auch Stiere sind nicht wild, sie haben Eigentümer und tragen Brandzeichen. Mehr zur heimischen Flora und Fauna erfahren Besuchende im Musée de la Camargue, es gibt Beobachtungsstationen für Vögel und Wildtiere. Kulturell Interessierte besuchen den hübschen Wallfahrtsort Saintes-Maries-de-la-Mer mit seiner hübschen Kirche. Angrenzend an den regionalen Naturpark kann man seit kurzem auch luxuriöse Aufenthalte erleben.
Les Bains Gardians: 4 Hektar Friede
Nur wenige Meter vom Meer entfernt eröffnete nämlich der Kreativdirektor und ehemalige Filmproduzent Jean-Pierre Marois mit Les Bains Gardians einen Ort, der Menschen sofort in seinen Bann zieht. Es liegt umgeben von der atemberaubenden Natur. Fast 18 Monate lang dauerte die Renovierung des gesamten Anwesens, das früher ein WEingut war. Dabei hat man sich dem Slow Gardening verpflichtet. Will heißen: Man gibt der Natur die Chance, in ihrem eigenen Tempo Fuß zu fassen. Nach und nach verwandeln Kiefern, Olivenbäume, Zypressen, Kiefern und Schilfrohr das Anwesen in eine natürliche Oase.
Die Innenräume der 67 Zimmer und Cabanas erinnern an traditionelle Camargue-Bauernhäuser. Strahlendes Weiß trifft auf Naturdächer und retro-rustikale Möbel. Die klaren Linien und das luxuriöse Understatement sorgen dafür, dass der Geist sofort ruhig wird. Die Blicke fallen auf Teiche, Pferde und Vögel. Außerdem verfügt jedes der Zimmer und Cottages über eine eigene Terrasse. Für die Gestaltung verantwortlich war das Innenarchitekten-Duo Hauvette & Madani.
Der Umwelt verpflichtet
Das Anwesen hat sich komplett der Nachhaltigkeit verschrieben. Vom Abwassersystem samt eigener Kläranlage über deklarierte Autofreiheit, der Verwendung zertifizierter Reinigungsprodukte, wiederverwendbarer Wasserflaschen, LED-Lampen und gesellschaftlichem Engagement bis hin zum wirtschaftlichen Engangement zieht man an jeder möglichen Stellschraube, um das Hotel so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Für Ende 2024 erwartet man daher auch die Zertifizierung mit einem Green Key.
Auch rund um die Unterkünfte spielt die Natur die Hauptrolle. Sie ist unter anderem die Leinwand, vor der unvergessliche Momente stattfinden. Zum Beispiel auf dem Rücken der Pferde. Ausritte und Kutschenfahrten bringen einen die Flora und Fauna der Camargue noch näher. Für erholsame Momente sorgt schließlich Le Spa mit Sauna, Pools, Whirlpool, Treatments und Energiebehandlungen. In kulinarischer Hinsicht dürfen sich die Gäste auf die authentischen Kreationen von Bruno Grossi freuen.
Weltberühmte Schwester: Les Bains Douce
Rund um Rückzug und Natur gibt’s auch abseits der Kulinarik Hedonismus pur. Die Gäste tanzen zu den DJs unter den Sternen, genießen chillige Cocktails am Pool oder Live-Musik. Wem das Konzept bekannt vorkommt: Les Bains Gardians ist die ländliche Dependance der Pariser Institution Les Bains. 1885 in Paris als urbanes Spa unter dem Namen Les Bains Guerbois gegründet, wurde es schnell Ziel von Persönlichkeiten wie Monet, Manet, Renoir, Zola und Proust. 1978 gestaltete es der damals noch unbekannte Philippe Stark zu Les Bains Douches um.
Und dann gab es kein Halten mehr. Denn das Haus mauserte sich zu einem der berühmtesten Nachtlokale der Welt. Hier, im Herzen von Paris, tanzten Naomi Campbell, Catherine Deneuve, Jack Nicholson, Harrison Ford und Jennifer Lopez. Auch REM, Prince und Depeche Mode waren zu Gast. 2015 übernahm die Leitung des Anwesens Jean-Pierre Marois. Er ergänzte die Institution um ein luxuriöses Hotel, eine Cocktailbar, ein Restaurant. Und eine Konzertlocation, einen Concept-Store, ein eigenes Maison de Haute Parfumerie & Les Bains Guerbois Spa. Nun gibt es eben seit kurzem auch den Außenposten in Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue.