Ehrlich – wer verreist heute noch ohne Kamera? Kaum jemand hat nicht zumindest das Smartphone mit im Gepäck, um bedeutende (und unbedeutende) Urlaubsmomente festzuhalten. Fast hat man das Gefühl, gar nicht wirklich unterwegs gewesen zu sein, wenn es nicht mindestens zehn Bilder von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gibt. Und doch bleiben einige Sights jenen Menschen vorbehalten, die sie mit eigenen Augen sehen, weil im Inneren Fotos verboten sind. Die Postkarten-App MyPostcard.com hat fünf Orte zusammengestellt, die man besser nicht ablichtet:
1. Sixtinische Kapelle im Vatikan, Italien
Wer auf Instagram nach dem Hashtag #SixtinischeKapelle oder #SistineChapel sucht, wird einige Schnappschüsse finden. Trotzdem sind offiziellerweise Fotos verboten. Dass einige der Schnappschüsse von Papst Franziskus stammen, wird elegant übersehen. Der darf das wahrscheinlich mit höchster Genehmigung “von oben”. Wer dabei erwischt wird, Michaelangelos Meisterwerk ablichten zu wollen, muss damit rechnen, dass ihm die Kamera weggenommen wird. Oder dass er rausgeschmissen wird.
2. Rotlichtbezirk in Amsterdam, Niederlande
Anne Frank, Rijksmuseum, Prinsengracht und Fachwerkhäuser – Amsterdam macht sich auf Fotos einzigartig gut, keine Frage. Auch ein Besuch des Rotlichtbezirks steht bei vielen Besuchenden ganz oben auf der Bucketlist. Fotos dürfen ausschließlich von den Straßen dort gemacht werden, nicht aber von den Damen in den Fenstern. Der Großteil des Bezirks wird zum Schutz vor Taschendieben und unerlaubt Fotografierenden rund um die Uhr mit Kameras überwacht. Die Ironie ist zufällig.
3. Eiffelturm Paris, Frankreich
Das klingt komisch, schließlich kennen wir alle unzählige Fotos des Pariser Wahrzeichens. Wahr ist aber: Ein Foto bei Tageslicht ist kein Problem. Die Beleuchtung allerdings steht unter Urheberrechtsschutz. Bei Nacht sind Fotos verboten. Also zumindest dann, wenn das Copyright der Beleuchtung nicht angegeben wird und das Foto kommerziell verbreitet wird. Auf dem Blog oder Instagram-Kanal muss das Copyright der Beleuchtung angegeben werden. Im Falle der Verletzung droht eine Unterlassungsklage.
4. Westminster Abbey London, UK
Gott muss man live erleben. Zumindest, wenn es nach der Website der gotischen Kathedrale geht. Die Kirche, in der traditionellerweise die Mitglieder des britischen Königshauses den Bund der Ehe schließen, versteht in Sachen Fotos keinen Spaß. Fotos verboten – zumindest im Inneren der Kirche.
5. Mausoleum im Taj Mahal Agra, Indien
Auch von dieser Sehenswürdigkeit gibt es soviele Fotos, dass man ein Fotoverbot kaum glauben kann. Doch es ist tatsächlich so: Fotografieren ist nur vor dem Taj Mahal und in den Gärten rundherum erlaubt. Im innersten Mausoleum sind Fotos verboten! Vorsorglich werden Besuchern daher schon beim Betreten Kameras und Stative abgenommen, Handys dürfen aber mitkommen. Vorausgesetzt, sie sind lautlos gestellt oder ausgeschaltet.